Wissen/Gesundheit

Impfung: Welche Hautreaktionen bedenklich sind

Die Berichte über Impfreaktionen sind vielfältig – neben Fieber, Müdigkeit oder Kopfschmerzen kommt es bei manchen zu Gesichtsschwellungen, Hautausschlägen oder lokalen Rötungen. Forscher der University of Connecticut School of Medicine überprüften nun, welche dieser Hautreaktionen nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bedenklich sein können und welche kein Grund zur Besorgnis sind.

Lokale Rötung

Häufig kommt es etwa zu lokalen Reaktionen an der Impfstelle. Sie treten meist kurz nach der Impfung auf, in Form einer Schwellung, Rötung und/oder Schmerzen. Je nach Studie treten sie mit einer Inzidenz zwischen 5,5 Prozent und 23,7 Prozent auf. Diese Reaktionen sind harmlos und vorübergehend. Innerhalb von zwei bis fünf Tagen klingen sie weitgehend ab. Nur sehr selten sind derartige Hautreaktionen Teil einer allergischen Reaktion.

Verhärtungen

Verzögerte, lokale Reaktionen mit leichter Verhärtung des Gewebes an der Injektionsstelle treten eher Tage als Stunden nach der Injektion mit dem Moderna-Impfstoff auf. Sie sind ebenfalls vorübergehend und treten eher nach der ersten als nach der zweiten Dosis auf. Sie stellen wahrscheinlich eine T-Zell-vermittelte Überempfindlichkeit dar. „Normalerweise sind diese Reaktionen kein Grund zur Besorgnis“, sagt Studienautor Christian Gronbeck.

Schwellungen im Gesicht

Gesichtschwellungen betrafen vor allem Menschen, von denen in der Vergangenheit Hautfüller genutzt wurden. Gemeint sind nicht-chirurgische Facelifts, bei denen Substanzen unter die Gesichtshaut gespritzt werden, um Falten auszugleichen, also die Gesichtshaut zu glätten. Aufgrund der wachsenden Popularität von Hautfüllern wäre es aus Sicht der Studienautoren wichtig, Patienten darauf hinzuweisen, dass es nach der Impfung selten zu einer vorübergehenden Gesichtsschwellung kommen kann.

Gürtelrose

Selten wurden auch verkrustete, schmerzhafte Hautverletzungen, ähnlich jenen, die bei Gürtelrose auftreten, beobachtet. Dies wurde sowohl nach der Moderna-Impfung als auch nach jener mit Biontech/Pfizer berichtet. Es wird angenommen, dass bei Betroffenen durch die Impfung jene Viren, die Gürtelrose auslösen, reaktiviert werden – sofern man bereits einmal infiziert war. Dazu seien jedoch weitere Studien notwendig.

Blutergüsse, Blutungen

Weiters wurden 260 Fälle von Immunthrombozytopenie untersucht. Das ist eine Erkrankung, die durch übermäßige Blutergüsse und Blutungen aufgrund niedriger Blutplättchenwerte (Thrombozyten) gekennzeichnet ist. Fallberichte legen nahe, dass sich die Symptome unterschiedlich zeigen können. Die Forscher gehen davon aus, dass die Ursache eine immunvermittelte Thrombozytenzerstörung nach der Impfung sein könnte. Angesichts der allgemeinen Seltenheit haben die Forscher jedoch auch in Betracht gezogen, dass eine zugrunde liegende Autoimmun- oder eine andere Krankheit eine Rolle spielen könnte. Kommt es zu Blutergüssen oder Blutungen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Forscher beruhigen

Die Autoren beruhigen dahingehend, dass die meisten Hautreaktionen vorübergehend sind. Schwerere Reaktionen wie Gürtelrose-Symptome, Hautfüllerreaktionen und die Immunthrombozytopenie seien sehr selten und sollten überwacht werden.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Clinics in Dermatology veröffentlicht. Die Autoren untersuchten Studien, die ab Mai 2021 zu Hauterscheinungen nach mRNA-Impfungen veröffentlicht wurden.

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