Wissen/Gesundheit

Schmerzmittel Ibuprofen: Keine Belege für Zusammenhang mit Covid-19

Die WHO warnt nicht davor, sie rät dazu, diese gängigen Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Absprache einzunehmen (vielfach ist es nicht rezeptpflichtig). „Das ist als reine Vorsichtsmaßnahme zu sehen. Der Wirkstoff Paracetamol soll zwar weniger risikoreich sein. Allerdings gibt es keine wirklichen klinischen Belege dafür“, betont Virologe Heinz Burgmann von der MedUni Wien.

In Frankreich wurden die Packungen bereits aus dem vorderen Apothekenbereichen entfernt. „Die Warnung beruht nicht auf wirklicher klinischer Evidenz.“

Am Wochenende war es zu Meldungen gekommen, die eine Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung erwähnten.  „Die Befürchtung ist, dass bei Verwendung von NSAR-Wirkstoffen wie Ibubrufen die Viruselimination aus dem Körper verlangsamt sein könnte - ähnlich wie bei Cortison- allerdings hat Cortison einen anderen Wirkmechanismus.“

 

Kardiologen warnen vor Hysterie

Auch die Gesellschaft für Kardiologie warnt vor Hysterie. Auch ein Zusammenhang mit ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern, die zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz genutzt werden, sorgt für Verunsicherung. „Der postulierte Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Infektion und den genannten  Medikamenten ist rein spekulativ und leitet sich aus tierexperimentellen Befunden“, betonen die Experten.

Das Sars-CoV-2-Virus könnte sich an Rezeptoren in der Lunge binden und vermehrt gebildet werden. „Ebenso spekulativ gibt es aber gegenteilige Hinweise, dass die genannten Medikamente eine Covid-19-Erkrankung abschwächen.“ Eine bestehende Medikation sollte nicht auf eigene Faust abgesetzt werden, da sonst die Gefahr von Herzinfarkt oder Schlaganfall drohe.