Schädigung des Gehirns: Forscher liefern neue Infos zu Long Covid
Bei Untersuchungen mit der funktionellen Magnetresonanztomografie (MRT) zeigte eine Studie, die Forscher der University of Maryland School of Medicine in Baltimore durchgeführt haben, dass Personen, die an Long Covid leiden, ihr Gehirn ganz anders anstrengen, um bei kognitiven Tests (Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Lern- und Problemlösefähigkeit) gleich stark abzuschneiden wie die Kontrollgruppe ohne Erkrankung.
29 Probanden nahmen an der Studie teil, ein halbes Jahr davor waren sie an Corona erkrankt, alle klagten über neuropsychiatrische Symptome wie Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen. Die Kontrollgruppe bestand aus 21 Personen ohne Corona-Erkrankung (ähnliches Alter und Impfstatus).
Gehirn in anderen Teilen aktiv
Die MRT hat die Durchblutung des Gehirns bei bestimmten Aufgaben gemessen. Aktive Gehirnzellen werden viel stärker durchblutet, was Rückschlüsse auf die Hirnleistung erlaubt. Das Resultat: Während die Testergebnisse gleich gut ausfielen, fiel bei Long Covid Patienten bei herausfordernden Aufgaben auf, dass die Hirnregionen für die kognitiven Leistungen vermindert war.
Andere Regionen wie das Arbeitsgedächtnis dagegen waren viel aktiver als bei der Kontrollgruppe. Der Studienleiter vermutet, dass es sich dabei um eine kompensatorische Leistung des Gehirns handelt.
Weil die kognitiven Regionen nicht so gut arbeiten, übernehmen andere Zentren. Auch die Zentren, die für Abschweifen und Tagträumen zuständig sind, sind aktiver, was die Konzentration schwieriger macht.
Das Gehirn der Long Covid Patienten zeigt jedenfalls eine Schädigung auf. Ob das durch die Viren direkt passiert oder durch zu wenig Sauerstoffzufuhr des Gehirns durch geschädigte Lungen während der Erkrankung, ist jedoch nicht klar.
Details zur Studie hier