Omikron könnte schon in wenigen Monaten in Europa dominieren
Die Omikron-Variante breitet sich rasch aus. Seit Bekanntwerden von Omikron meldeten in den vergangenen Tagen immer mehr Länder den Nachweis der Mutation. Jetzt sagt auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC, dass Omikron schon in wenigen Monaten die dominierende Variante in Europa sein wird. Basierend auf mathematischen Modellen der Behörde gibt es Anzeichen dafür, dass Omikron innerhalb der nächsten Monate über die Hälfte aller Corona-Infektionen im Europäischen Wirtschaftsraum verursachen könnte. Das schrieb die in Stockholm ansässige Behörde am Donnerstag in einer aktualisierten Einschätzung zur Bedrohungslage durch die neue Virus-Variante.
Zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zählen neben den 27 EU-Staaten noch Norwegen, Island und Liechtenstein. Mehr als ein Dutzend dieser Länder haben bislang Omikron-Fälle nachgewiesen. Ursprünglich war die Variante zunächst in Botsuana und Südafrika registriert worden.
Das ECDC wies weiterhin darauf hin, dass es nach wie vor eine Reihe von Unsicherheiten hinsichtlich der Übertragbarkeit, des Schweregrads von Erkrankungen und mögliche Auswirkungen auf die Immunabwehr gibt. Vorläufige Daten deuteten jedoch darauf hin, dass Omikron gegenüber der Delta-Variante klar im Vorteil sei.
Impfen, Masken, Abstandhalten
Angesichts dieser Lage regte ECDC-Direktorin Andrea Ammon einen mehrschichtigen Ansatz an, um die weitere Omikron-Ausbreitung zu verlangsamen: Dazu zählen die Impfung derjenigen, die noch nicht oder erst einmal geimpft worden sind, sowie Auffrischdosen für alle über 40. Nicht-pharmazeutische Interventionen - dazu zählen zum Beispiel das Tragen einer Maske, das Abstandhalten und Lüften - hätten sich ebenfalls als wirksam erwiesen.
Viele neue Fälle in Afrika
Auch die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) meldete heute einen raschen Anstieg der Corona-Fallzahlen auf dem Kontinent. Getrieben von der neuen Coronavirus-Variante Omikron nehmen die Infektionszahlen in Afrika rapide zu. Mit Botswana, Ghana, Nigeria und Südafrika sei Omikron mittlerweile in vier Ländern des Kontinents nachgewiesen, betonte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). In ganz Afrika seien in der vergangenen Woche 52.300 Neuinfektionen gezählt worden - das ist ein Anstieg um 105 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.