Italiener hatte gleichzeitig Affenpocken, Covid und HIV
Als ein Italiener aus Spanien zurückkehrte, bekam er neun Tage Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und eine Entzündung in der Leistengegend, zugleich war er müde. Der 36-Jährige hatte in Spanien ungeschützten Sex mit Männern.
Der Mann sei drei Tage nach Auftreten der Symptome positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie aus einem im Journal of Infection veröffentlichten Fallbericht hervorgeht. Nur wenige Stunden nach dem positiven Coronavirus-Test sei auf seinem linken Arm ein Ausschlag aufgetreten.
Wenige Tage später hatten sich Blasen auf seinem Körper ausgebreitet, so dass er die Notaufnahme eines Spitals in Catania, einer Stadt an der Ostküste Siziliens, aufsuchen musste.
Patient erholt sich
Eine Reihe von Tests, die dort gemacht wurden, ergaben ein erstaunliches Ergebnis: Der Mann hatte Affenpocken, Covid-19 und HIV gleichzeitig.
Der HIV-Test ergab eine hohe Viruslast, seine CD4-Zahl sowie ein negativer Test vor weniger als einem Jahr deuten darauf hin, dass er erst kürzlich infiziert wurde. Der Patient sei nach fast einer Woche aus dem Spital entlassen worden und habe sich mittlerweile von Covid-19 und Affenpocken erholt. Einzig eine kleine Narbe sei zurückgeblieben.
"Dieser Fall zeigt, wie sich die Symptome von Affenpocken und Covid-19 überschneiden können, und bestätigt, dass im Falle einer Koinfektion die anamnestische Erfassung und die sexuellen Gewohnheiten für die korrekte Diagnose entscheidend sind", so die Forschenden von der Universität Catania in ihrem Fallbericht.
Nach 20 Tagen positiv
"Zu beachten ist, dass der Rachenabstrich der Affenpocken auch nach 20 Tagen noch positiv war, was darauf hindeutet, dass diese Personen noch mehrere Tage nach der klinischen Remission ansteckend sein können", heißt es in dem Bericht weiter.
Die Forschenden fügten hinzu: "Da dies der einzige gemeldete Fall einer gleichzeitigen Infektion mit dem Affenpockenvirus, Sars-CoV-2 und HIV ist, gibt es noch nicht genügend Beweise dafür, dass diese Kombination den Zustand des Patienten verschlimmern kann. Angesichts der aktuellen Sars-CoV-2-Pandemie und der täglichen Zunahme von Affenpockenfällen müssen die Gesundheitssysteme jedoch auf diese Möglichkeit vorbereitet sein."