Wissen/Gesundheit

Influenza-Impfstoffe: 40 Prozent mehr Dosen gegen möglichen Engpass

Gesundheitsexperten hoffen auf eine durch die Coronakrise gestiegene Impfbereitschaft der Österreicher auch gegen die Influenza. Das wäre auch insofern wichtig, als eine Doppelbelastung durch eine zweite Welle an SARS-CoV-2-Infektionen und durch eine Grippewelle die Spitalskapazitäten rasch an ihre Grenzen bringen könnte. Laut "Presse" (Donnerstagsausgabe) droht aber ein Impfstoffengpass.

Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, sagte dazu am Donnerstag, die Influenza-Vakzine für die kommende Saison sei vor einem Jahr bestellt worden. Man könne sich bemühen, mehr Dosen zu erhalten. "Eine Verdopplung der Impfdosen ist aber nicht möglich", sagte der Mediziner und verwies auf die lange Vorlaufzeit.

Bedarfsmeldungen bereits abgeschlossen

Das Gesundheitsministerium gab am Donnerstag in einer Aussendung bekannt, dass um 40 Prozent mehr Dosen zur Verfügung stehen werden. Allerdings würden Impfstoffhersteller mit eineinhalbjähriger Vorlaufzeit mit der Planung der Produktion beginnen. "Im Rahmen von öffentlichen Impfstoffbeschaffungen müssen die Gesundheitsbehörden daher ihren jeweiligen Bedarf bereits frühzeitig einmelden. Für die kommende Influenza-Saison waren Bedarfsmeldungen zu Beginn der Pandemie bereits abgeschlossen", hieß es beim Gesundheitsministerium.

Die Influenza-Immunisierung wurde für das kommende Jahr in das Kinder-Impfprogramm aufgenommen. "Dadurch können 100.000 Kinder im Alter von zwei bis 15 Jahren in der kommenden Saison mit einem nasalen Impfstoff kostenfrei geimpft werden", so das Gesundheitsressort. "Im Juli wurde nun auch beschlossen, dass der Bund die Finanzierung von 100.000 zusätzlichen Impfstoffen für Menschen, die älter als 65 Jahre sind, sicherstellt", hieß es in der Aussendung.

Für die nächste Saison wird eine Gesamtmenge von 1,1 Millionen Impfdosen für den österreichischen Markt zur Verfügung stehen, erläuterte das Gesundheitsministerium. "Dies entspricht einer Steigerung von gut 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem rund 765.000 Dosen verimpft wurden."