Wissen/Gesundheit

Wenisch: Ende 2021 Immunisierungsrate bis zu 80 Prozent

Am Sonntag hat sich der Leiter der Infektiologie an der Klinik Favoriten in Wien, Christoph Wenisch, als einer der ersten gegen Corona impfen lassen. Er sei dankbar, sagt Wenisch dazu im Ö1-Morgenjournal: "Für mich ist es eine große Erleichterung gewesen, dass eine Impfung so schnell möglich war."

Wie groß ist die Hoffnung, dass die Impfung zu einer Entlastung in seiner Abteilung und zu weniger schweren Fälle führt?

Für Wenisch ist die Hoffnung groß: "Wenn man da mittut, dann wird das passieren, was immer bei einer hoch effektiven Impfung passiert: Die Anzahl der Infektionen geht zurück und damit auch die Anzahl der schweren Fälle, die ins Krankenhaus kommen müssen oder sogar auf die Intensivstationen." Und: "Die Impfung kann nur wirken. Das ist mathematisch berechenbar und erwartbar, dass wir das hinbekommen, sofern die Bevölkerung mittut."   In dieser Hinsicht sei er guter Hoffnung: "Wenn die Aufklärung funktioniert und gesehen wird, dass es effektiv ist, werden viele mitmachen."

Wie schnell wird eine Entlastung auf den Intensivstationen bemerkbar sein?

Er rechnet mit einem Effekt mit April, Mai und Juni. "Da kann man das quasi beherrschen." In dieser Zeit wird schon eine gewisse Anzahl an Menschen geimpft sein und es wird zudem wärmer.

Zu den restriktiven Maßnahmen und Lockdowns sagt Wenisch: "Diese müssen wir ja rasch loswerden. Das ist ja für uns alle unerträglich. Ich denke, das ist schon ein recht motivierender Grund, sich diesen einen Stich geben zu lassen, der dann in der Folge dominoartig alles in die Situation setzt, wie wir es vor der Pandemie hatten."  

Die Regierung müsse Sicherheit und Wirksamkeit vermitteln, so Wenisch. Dann könnten Skeptiker überzeugt werden.

Ende 2021 Immunisierungsrate bis zu 80 Prozent

Wenisch erwartet bis Ende 2021 eine Covid-Immunisierungsrate in Österreich von 70 bis 80 Prozent. Das bedeute, entweder die Krankheit durchzumachen oder sich impfen zulassen, sagte er auf Ö1. "Und das Beste, was es gibt, ist eben, dass man sich die Immunität über die Impfung aufbaut." Niemand sei vor einem schweren Verlauf gefeit.

"Es muss jeder Mensch in Österreich oder weltweit entweder die Impfung kriegen oder die Krankheit kriegen", meinte er. Für ihn sei die Entscheidung leicht, weil er von Berufs wegen ein hohes Erkrankungsrisiko habe. "Für andere, die beruflich vielleicht nicht so ausgesetzt sind, mag das jetzt nicht so klar sein, aber hier kommt es über die Zeit natürlich auch zu einer Akkumulation des Risikos durch verschiedene soziale Aktivitäten."

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