Genetiker Josef Penninger kehrt nach Wien zurück
Der renommierte Genetiker Josef Penninger kehrt nach Wien zurück. Er erhält an der MedUni Wien die Professur für Personalisierte Medizin, wie die MedUni auf Anfrage des KURIER bestätigte.
Zuletzt machte der Grundlagenforscher mit einer Entwicklung gegen das Corona-Virus Schlagzeilen. Der Wirkstoff APN01 soll auch bei Patienten mit chronischen Atemwegsinfektionen Anwendung finden. Die Zulassung steht noch aus. Auch mit seiner Entdeckung der Zusammenhänge zwischen Brustkrebs und Osteoporose hat sich der Genetiker internationalen Ruhm erarbeitet.
Penninger war von 2003 bis 2018 wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften IMBA in Wien, bevor er zum Life Sciences Institute an der University of British Columbia in Kanada wechselte. Jetzt kehrt der Oberösterreicher nach Wien zurück - allerdings nur in Teilzeit: Er wird zwischen Wien und Braunschweig pendeln, wo er auch Direktor des Helmholtz Zentrums für Infektionsbiologie (HZI) in Braunschweig wird - eines der weltweit größten Institute für Infektionsforschung.
In Wien will Penninger das neue Eric Kandel Institut aufbauen, das am MedUni Campus AKH auf mehr als 6.000 m² errichtet wird. Hier werden hochmoderne Rahmenbedingungen für die Erforschung der Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geschaffen.
Josef Penninger erforscht genetische Ursachen von Krankheiten. „Personalisierte, also auf einzelne Patientinnen und Patienten abgestimmte Medizin wird in den Forschungsgruppen und an den Universitätskliniken der MedUni Wien bereits in vielen Disziplinen täglich gelebt“, erklärt Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien. „Wir freuen uns, dass wir mit Josef Penninger einen Pionier auf diesem Gebiet gewinnen konnten, der als weiterer Impulsgeber die Innovationskraft der MedUni Wien stärken wird.“
Personalisierte Medizin (auch: Präzisionsmedizin) basiert auf der Einzigartigkeit der DNA jedes Menschen und ermöglicht eine individuell zugeschnittene Therapie und Prävention, die auf die genetische Disposition und individuellen Merkmale der Patientin oder des Patienten abgestimmt sind. Moderne Diagnostik-Methoden wie Genom-Sequenzierung und molekulare Bildgebung ermöglichen eine zielgerichtete Behandlung und Identifizierung der Ursachen auf molekularer Ebene. Dadurch können Heilungschancen erhöht und Nebenwirkungen reduziert werden.