Deutscher Ärztepräsident: Maßnahmen trotz Schnelltests einhalten
Von Julia Pfligl
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Bevölkerung aufgefordert, auch beim Einsatz von Schnelltests, die Corona-Regeln einzuhalten. Diese Tests hätten in der Pandemiebekämpfung unter ärztlicher Begleitung und bei professioneller Probenentnahme durchaus ihre Berechtigung, sagte er der Rheinischen Post. „Aber ich warne vor einer Scheinsicherheit dieser Testergebnisse: Ein negatives Testergebnis, beispielsweise vor Familienfeiern, darf nicht zu einem sorglosen Umgang verleiten.“ Negative Testergebnisse seien immer nur eine Momentaufnahme und können am nächsten Tag schon positiv ausfallen.
Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen und der angespannten Lage in den Krankenhäusern sollte sich auch jeder kritisch fragen, ob er wirklich die gesetzlichen Höchstgrenzen für Zusammenkünfte ausreizen müsse, sagte Reinhardt weiter. „Eine dritte, noch stärkere Infektionswelle, würde unser Gesundheitssystem überlasten. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass zu verhindern.“
Auch der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, appellierte an die Bevölkerung, Kontakte über Weihnachten zu meiden. „Wir Intensivmediziner bitten die Leute dringend, an Weihnachten lieber nicht Oma und Opa zu besuchen, sondern wirklich zu Hause zu bleiben. Nur maximale Kontaktbeschränkungen können verhindern, dass wir im Januar eine dritte Welle bekommen“, so Jenssens.