Covid in der Schwangerschaft: Mehr Risiken für Mutter und Kind
Eine Covid-19-Infektion erhöht zu jedem Zeitpunkt während der Schwangerschaft das Sterberisiko der Mutter und ist mit schweren Erkrankungen sowohl bei Müttern als auch bei ihren Neugeborenen verbunden, wie eine aktuell im Fachjournal British Medical Journal Global Health veröffentlichte Studie zeigt. Die Studienautoren stellten ein fast viermal höheres Risiko für eine notwendige Intensivpflege von Schwangeren mit Covid-Infektion im Vergleich zu Schwangeren ohne Infektion fest.
Die Wahrscheinlichkeit für eine künstliche Beatmung war 15 Mal höher. Infizierte Schwangere hatten zudem ein fünf Mal höheres Risiko dafür, dass sie irgendeine Art von Intensivpflege, also auch aufgrund anderer Ursachen als der Covid-19-Infektion, benötigen. Das Risiko für eine Lungenentzündung war mehr als 23 Mal so wahrscheinlich, jenes für schwere Blutgerinnsel fünfmal so wahrscheinlich.
Daten aus zwölf Ländern
Insgesamt wurden rund 13.100 Schwangere aus zwölf Ländern untersucht. Dabei zeigte sich, dass auch die Neugeborenen erhöhte Gesundheitsrisiken aufwiesen. Babys, die von Frauen mit einer Covid-19-Infektion in der Schwangerschaft geboren wurden, hatten ein fast doppelt so hohes Risiko auf einer Neugeborenenstation aufgenommen zu werden. Zudem war die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt (vor der 34. Woche) dreimal wahrscheinlicher als bei Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft keine Covid-19-Infektion hatten. Das Risiko für das Baby, bei der Geburt untergewichtig zu sein, war um 19 Prozent erhöht.
Kein erhöhtes Risiko wurde für eine Totgeburt nach der 28. Schwangerschaftswoche und auch nicht für eingeschränktes Wachstum festgestellt.
Einschränkend ist, dass die Studie nicht die unterschiedlichen Auswirkungen verschiedener Varianten berücksichtigt, die seit Beginn der Pandemie aufgetreten sind. Ungeachtet dieser Vorbehalte "unterstreichen diese Ergebnisse die Notwendigkeit globaler Bemühungen, Covid-19 während der Schwangerschaft durch gezielte Verabreichung von Impfstoffen und nicht-pharmazeutische Interventionen zu verhindern", schreiben die Forscher.