Wer auf Covid 19 getestet wird – und wer nicht
„Meine Tochter wurde am Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet“, erzählt eine Bewohnerin von St. Anton am Arlberg dem KURIER. Auch sie habe „trockenen Husten“, trotzdem ist sie nicht getestet worden. „Man hat mir mitgeteilt, dass ich nicht zur Risikogruppe zähle.“
Wer auf Covid 19 getestet wird – und wer nicht – sorgt des Öfteren für Aufregung. Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.
Warum gab es in Wien nur 3.500 und in Tirol 5.700 Tests?
In Wien wird zu wenig getestet – das wäre die einfache Antwort. Im Wiener Rathaus sieht man das freilich anders. Getestet wird, wer Symptome hat. Testen, um auf Nummer sicher zu gehen, sei keine Option. „Diese Tests sind eine Momentaufnahme“, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Wer etwa Dienstagvormittag negativ getestet wurde, könne am Nachmittag schon angesteckt sein.
Wie viele Tests werden derzeit in Österreich durchgeführt?
2.932 waren es am Freitag – ein Rekord, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf Twitter mitteilte. Insgesamt gab es bisher 18.454 Testungen, Tendenz steigend. Getestet wird, wer Symptome hat und in einem Krisengebiet war, wer Symptome zeigt und Kontakt mit einer infizierten Person hatte; seit Mittwoch auch, wer Symptome zeigt und von einem Arzt als möglicher Covid-19-Patient gesehen wird.
Wie sollen mehr Testungen ermöglicht werden?
Etwa durch leistungsfähigere Testgeräte. Derzeit läuft bei internationalen Labordiagnostik-Konzernen regelrecht ein Wettlauf, wer die schnellsten Testsysteme zur Verfügung stellen kann.
Inwieweit profitiert man davon schon in Österreich?
Im Wiener AKH (MedUni Wien) ist etwa ein leistungsfähiges Testsystem im Einsatz, das ständig mit Proben beladen werden kann, sagt Robert Straßl, Leiter des Laborbereichs der Virologie. Mit diesem sollen laut Straßl innerhalb von 24 Stunden rund 1000 Testungen möglich sein.
Wo wird getestet und sind Schnelltests verlässlich?
Es gibt mehr als 20 Labore in Österreich, die größeren sind bei der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) und im AKH Wien angesiedelt. Schnelltests auf Antikörper, die immer häufiger angeboten werden, sind nicht geeignet, eine akute Infektion sicher nachzuweisen, heißt es von den Experten des Gesundheitsministeriums. Zum gesicherten Nachweis einer akuten Infektion mit SARS-Cov-2 kommt stattdessen eine andere, auch von der WHO empfohlene Methode in Frage: Diese basiert auf dem Nachweis von bestimmten genetischen Bausteinen des Coronavirus, mit so genannten PCR-Tests.