Corona-Studie: 70 Prozent haben einen Monat nach Infektion noch Symptome
Bereits im Frühjahr hatte ein großangelegte Studie mit rund zwei Millionen Corona-Infizierten gezeigt: Jeder Vierte entwickelte einen Monat nach der Infektion oder später Gesundheitsprobleme. Das betrifft auch Menschen, die eine symptomlose Infektion hatten – jeder Fünfte hatte hier Long-Covid-Symptome. Bei leichten oder mittelschweren Symptomen entwickelte jeder Vierte gesundheitliche Probleme.
Weckruf für alle, die nicht geimpft wurden
Eine aktuelle Studie der University of Arizona Health Sciences lässt ebenso aufhorchen: "Wir haben gezeigt, dass schätzungsweise 67 Prozent der Menschen mit leichter oder mittelschwerer Corona-Erkrankung Long Covid entwickeln, das heißt, sie haben noch mehr als 30 Tage nach ihrem positiven Test Symptome", sagte die leitende Forscherin Melanie Bell.
Dies sei ein echter Weckruf für alle, die nicht geimpft wurden. "Wenn man sich mit Corona ansteckt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man langfristige Symptome bekommt, erstaunlich hoch."
Von den Teilnehmern, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, trat bei 68,7 Prozent nach 30 Tagen mindestens ein Symptom auf. Diese Prävalenz stieg nach 60 Tagen Nachbeobachtung auf 77 Prozent. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Personen, die Long Covid aufwiesen, mit größerer Wahrscheinlichkeit weniger gebildet waren, saisonale Allergien und schon bestehende Gesundheitsprobleme hatten.
Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Brain Fog ("Hirnnebel"), Stress und Angst, veränderter Geschmacks- und Geruchssinn, Körper- und Muskelschmerzen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen sowie Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen bei Long Covid.
Die Ergebnisse deuten laut den Experten darauf hin, dass Personen mit einer Covid-19-Infektion, die nicht im Krankenhaus behandelt wurden, fast genauso häufig an langanhaltenden Covid-Symptomen leiden wie hospitalisierte Personen.