Corona - Impfdurchbrüche liegen aktuell bei 6,87 Prozent
Von den seit Anfang Februar 190.365 laborbestätigten Corona-Fällen mit klinischer Symptomatik - berücksichtigt wurden dabei nur über Zwölfjährige, da Jüngere in Österreich nicht gegen Covid-19 geimpft werden - waren 13.075 Betroffene vollständig geimpft. Damit macht der Anteil der Impfdurchbrüche aktuell 6,87 Prozent aus, wie die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nun öffentlich gemacht hat (Stichtag: 28. September).
249 Personen im Spital
Zumindest 249 Betroffene mussten im Spital behandelt werden, das entspricht 0,13 Prozent der vollständig Geimpften. Signifikant höher ist allerdings der Anteil der Impfdurchbrüche, wenn man ausschließlich die vergangenen vier Wochen - 30. August bis 26. September - betrachtet. Von den in diesem Zeitraum erfassten 28.157 symptomatischen laborbestätigten SARS-CoV-2 Infektionsfällen waren 7.652 Personen vollimmunisiert. Das waren immerhin 27,18 Prozent. Gravierende gesundheitliche Folgen hatte das für die Betroffenen aber kaum. Nur 25 bzw. 0,09 Prozent mussten in weiterer Folge in einem Spital behandelt werden.
Mehr Geimpfte, mehr Impfdurchbrüche
"Es ist zu erwarten, dass es mit steigendem geimpften Bevölkerungsteil auch zu mehr Impfdurchbrüchen kommt", gibt die AGES in diesem Kontext zu bedenken. Aktuell sind etwas mehr als 5,4 Millionen Österreicherinnen und Österreicher vollständig gegen Covid-19 immunisiert, was rund 60,5 Prozent der Bevölkerung entspricht. Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Impfdurchbrüchen und dem Anteil der geimpften Bevölkerung sei kein Hinweis auf eine geringe Wirksamkeit der Impfstoffe, betont die AGES: "Die Wirksamkeit der Covid-19-Impfungen ist sehr gut, aber beträgt nicht 100 Prozent.
Obwohl die Covid-19-Impfung mit hoher Wahrscheinlichkeit die Geimpften vor Covid-19 bzw. schwerer Covid-19 Erkrankung schützt, können dadurch nicht alle Infektionen bei den Geimpften verhindert werden." Wenn der Anteil der Geimpften in der Population steige, dann steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Personen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren bzw. daran erkranken, Geimpfte sind. Darüber hinaus sei die Anzahl der Impfdurchbrüche auch vom Infektionsdruck - von der Anzahl aktiver Fälle - abhängig: "Je höher dieser ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, mit einer ansteckenden SARS-CoV-2-infizierten Person Kontakt zu haben. Je mehr aktive Fälle einer SARS-CoV-2 Infektion es in der Bevölkerung gibt, desto höher die Wahrscheinlichkeit sich als geimpfte Person zu infizieren."
Wirksamkeit der Impfung bei 88 Prozent
Durch einen Vergleich des Anteils vollständig Geimpfter bei symptomatischen Corona-Fällen mit dem Anteil vollständig Geimpfter in der Bevölkerung lässt sich die Wirksamkeit der Impfung grob abschätzen. Wie die AGES ermittelt hat, liegt demnach die Impfeffektivität für den Zeitraum Anfang Februar bis Ende September im Schnitt bei mindestens 88 Prozent.
Für die 18- bis 39-Jährigen liegt sie demnach bei 88,81 Prozent, für die 40- bis 59-Jährigen bei 87,34 Prozent und für die über 60-Jährigen bei 89,36 Prozent. "Nach dieser Analyse bedeutet eine Impfeffektivität von mindestens 88 Prozent, dass das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion mit einer Symptomatik bei den vollständig Geimpften im Vergleich zu den nicht vollständig Geimpften bzw. Ungeimpften für den Beobachtungszeitraum um mindestens 88 Prozent reduziert war", hält die AGES fest.
Überdies würden Daten aus anderen Ländern und Untersuchungen belegen, "dass diese Erkrankungen bei vollständig geimpften Personen weitestgehend mild verlaufen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle vermieden werden können". Impfdurchbrüche beträfen vor allem Personen mit Vorerkrankungen oder eingeschränktem Immunsystem, bei denen die Impfung keinen Immunschutz erwirken konnte, bekräftigt die AGES ein Mal mehr.
Die Wirksamkeit der Schutzimpfungen gegen SARS-CoV-2 hat die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ermittelt und in Zahlen gegossen. Demzufolge wurden damit in den Monaten Februar bis September 2021 österreichweit 11.577 Krankenhausaufenthalte, 3.186 Aufenthalte in Intensivstationen und 3.587 Todesfälle vermieden.