Biontech-Mitgründer Huber: An die Erfolge der Impfmedizin erinnern
Für ihre besonderen Verdienste in der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 haben die beiden Immunologen und Biontech-Gründer Christoph Huber und Ugur Sahin am Mittwoch das Große Ehrenzeichen der Österreichischen Ärztekammer erhalten. Der Österreicher Huber konnte das Ehrenzeichen persönlich von Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres in Wien entgegennehmen.
Gemeinsam mit Sahins Ehefrau Özlem Türeci haben sie zu dritt vor 13 Jahren die Firma Biontech ins Leben gerufen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte Krebsimpfstoffe.
Große Tradition der Impfkunst
Die Entwicklung des mRNA-Impfstoffes gegen das neue Coronavirus sei ein Beispiel dafür, dass es der Grundlagenforschung gelungen sei, einen wichtigen Beitrag für die große europäische Tradition der Impfkunst zu leisten. Huber erinnerte daran, dass die Infektionserreger in Europa entdeckt wurden. "Diese wunderbare Geschichte der Erfolge der Impfmedizin würde es verdienen, wieder in die Köpfe der Allgemeinheit zu kommen. Dann würde das Zögern (vor der Impfung, Anm.) vielleicht verschwinden."
Huber war von 1990 bis zu seiner Emeritierung 2009 Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik an der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Dort erkannte er die außerordentlichen Begabungen und Persönlichkeiten von Sahin und Türezi und förderte sie: "Das ist ja die Aufgabe von Hochschullehrern."
Ärztekammer-Präsident Szekeres sagt in seiner Laudatio für Huber und Sahin: "Zuerst gab es eine Seuche, die man noch nie erlebt hat, und dann eine wissenschaftliche Großtat, die man noch nie erlebt hat." Es sei frustrierend, dass sich ein paar Millionen Menschen noch nicht impfen haben lassen. Szekeres bedankte sich bei Huber und Sahin "im Namen aller Menschen für diese großartige Leistung, diesen Impfstoff zur Verfügung zu stellen."