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Ein Wesen aus Zellen von Mensch und Schwein

Es könnte ein Durchbruch für die Züchtung künstlicher Organe sein: Wissenschafter vom Salk Institute for Biological Studies in La Jolla (USA) haben ein Chimären-Wesen erzeugt, das aus Zellen von Schwein und Mensch besteht.

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Das Konzept: In einen Schweineembryo im Frühstadium werden menschliche Stammzellen - die sich noch in alle Gewebeformen entwickeln können - injiziert. Dieser Embryo wird dann - so wie nach jeder künstlichen Befruchtung - einem weiblichen Schwein (oder Rind) eingesetzt. Der Embryo reift heran, die menschlichen Stammzellen bilden Gewebe, das dann entnommen werden kann und zur Züchtung menschlicher Organe verwendet werden kann.
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Die Forscher des Salk-Institute ließen die Schwein-Mensch-Embryonen bis zu vier Wochen lang wachsen. Was von den Forschern als Erfolg gewertet wurde: Es kam zu keiner wesentlichen Vermischung der Zellen. Das heißt: Das Schweinegehirn zum Beispiel blieb ein Schweinegehirn ohne menschliche Nervenzellen. Die Entwicklung der menschlichen Zellen beschränkte sich wie gewünscht lokal auf spezielle Zelltypen als Vorstufe verschiedener Organe. Ihre Studie erschien im Fachjournal Cell. Menschliche Zellen lagerten sich zum Beispiel nicht in das sich entwickelnde Schweinegehirn ein. "Der Anteil der menschlichen Zellen am gesamten Schweineembryo war gering", betonen die Forscher.

In einem ersten Schritt hatten die Forscher erzeugten die Forscher eine Bauchspeicheldrüse, ein Herz und Augen einer Ratte in einem Mäuseembryo gezüchtet. Dazu brachten sie Stammzellen der Ratten in den Mäuseembryo ein.

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"Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, dass ein Organismus ein Organ bilden kann, das aus Zellen einer anderen Art besteht", sagt Studienletier Juan Carlos Izpisua Belmonte. "Unsere Ergebnisse machen Hoffnung darauf, die Entwicklung von Organen zu studieren und daraus neue Therapieformen zu entwickeln. Letztlich könnten wir das Wissen erlagen, wie man Organe für Transplantationen züchtet."

Von einem derartigen Einsatz ist diese Technik aber noch weit entfernt.

Ethische Aspekte

„Die grundlegende Frage hinter dieser Studie ist, wie wir den Mangel an Organen für Transplantationen bekämpfen können“, sagt Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission. Denn trotz aller Bemühungen sterben Patienten, während sie auf ein neues Organ warten.

„Auf der einen Seite steht die Frage: Wird hier die natürliche Ordnung verletzt? Auf der anderen Seite muss man sehen, dass der Mensch immer schon tierische Produkte zur Heilung verwendet hat, etwa Insulin oder Herzklappen. Und es geht auch darum, wie sinnvoll diese Forschung medizinisch tatsächlich ist – und ob dadurch in Zukunft tatsächlich Leben gerettet werden können.“

Eine schnelle Antwort gebe es nicht: „Derartige Studien müssen von einem Dialog von Ärzten, Genetikern, Philosophen und Theologen begleitet werden. Einfache und rasche Antworten sind hier nicht möglich.“