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Die Sonne wirkt auch noch im Dunkeln

UV-Strahlung kann das Erbgut von Hautzellen schädigen – das ist bekannt. Jetzt zeigt eine neue Studie: Die Hälfte oder sogar noch mehr dieser Schäden passiert nicht auf der Piste oder am Strand – sondern erst in den Stunden danach –, wenn man schon längst nicht mehr in der Sonne, sondern bereits auf der Heimfahrt ist.

Die Arbeit von Forschern der Yale-Universität in den USA, erschienen im Magazin Science, sorgt derzeit weltweit für Aufsehen. Denn zu diesen verzögerten DNA-Schäden kommt es ausgerechnet in den Melanozyten: "Das sind jene Zellen, die das Melanin-Pigment – das Braun-Pigment – produzieren, das uns vor der Sonne schützen soll", sagt Univ.-Prof. Hubert Pehamberger, Leiter der Hautklinik der MedUni Wien (AKH Wien): "Dass es hier einen verzögerten Schädigungsprozess gibt – das ist völlig neu."

Studie

Die Forscher beobachteten diesen verspäteten Prozess, nachdem sie diese speziellen Hautzellen mit langwelligem UVA-Licht bestrahlt hatten. Dieses wird ja allgemein für die Hautalterung verantwortlich gemacht, wohingegen das kurzwellige UVB-Licht Sonnenbrand und Zellschäden auslöst, die langfristig zu Hautkrebs führen können.

Doch die neue Studie zeigt eindeutig: Auch UVA-Strahlung macht die Haut nicht nur alt, sondern verursacht schwere Zellschäden: Man könne also nicht behaupten, dass UVA-Strahlen – die in Solarien hauptsächlich eingesetzt werden – unbedenklich seien, betont Pehamberger. "Auch UVA kann krebsauslösend sein."

Die neuen Erkenntnisse könnten von praktischer Bedeutung für die Entwicklung neuer After-Sun-Sonnenschutzmittel sein. Nach dem Sonnenbad aufgetragen, könnten sie direkt in die Erbsubstanz-schädigenden Prozesse in den Melanozyten eingreifen. Zwar gibt es schon Präparate, die Schutzeffekte in Gang setzen können: "Aber die haben sich nie wirklich durchgesetzt. Und man kann damit auch nur einen Teil der Schäden verhindern."

Intensive Pistensonne

Deshalb sei es nach wie vor wichtig, überhaupt zu verhindern, dass Schäden auftreten. Wer dieser Tage Sonne auf den Pisten genießt, müsse damit rechnen, dass die Menge an UV-Strahlung, die der Einzelne abbekommt, um rund ein Drittel höher sei als Anfang Jänner.

Das Bewusstsein für ausreichenden Sonnenschutz scheint – auch dank Kampagnen wie "Sonne ohne Reue" – zu steigen: Laut Brancheninformation werden heute mehrheitlich Produkte mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 30 gekauft. Noch vor zehn Jahren war es vorwiegend Faktor 10.

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