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Das sind die häufigsten Schmetterlingsarten in Österreich

Es ist sehr einfach, sich über den Tag des Schmetterlings lustig zu machen. Trotzdem muss man zugeben, dass fast alle Menschen kurz schauen und gedanklich den Alltag verlassen, wenn ein hübscher Lepidoptera (Schmetterling auf Lateinisch) vorbeiflattert. Insofern ist die Frage, welcher Österreichs häufigster Schmetterling ist, von gewisser Bedeutung.

Am Tag des Schmetterlings, dem 14. März, zogen nun die Initiative „Blühendes Österreich“ und der Verein „Global 2000“ eine Zwischenbilanz der von ihnen initiierten Tagfalterzählung. Über die App „Schmetterlinge Österreichs“ wurden in den vergangenen drei Jahren von 13.000 so genannten Citizen-Scientists (zu  Deutsch Bürger-Wissenschafter) in ganz Österreich knapp 120.000 Flatterer gezählt. Die meisten Meldungen – unglaubliche 29.047 Beobachtungen – kamen aus Niederösterreich, wo sich scheinbar nicht nur Hobby-Lepidopterologen wohl fühlen, sondern auch die  Schmetterlinge selbst, weist das Bundesland doch mit 122 gemeldeten Tagfalterarten die höchste Artenvielfalt in Österreich auf.

Kaisermantel vor Tagpfauenauge vor Ochsenauge

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Auch wenn eine so märchenhafte Sache  wie die größte Schmetterlingszählung des Landes an sich keine weiteren Erkenntnisse mehr braucht, ist doch schön zu wissen, dass im Jahr 2018 am häufigsten der Kaisermantel (5.246 Meldungen) vor dem Tagpfauenauge (4.470) und dem Großen Ochsenauge (4.176) gesichtet wurde.

Insgesamt brachte die App im Vorjahr 88.885 Schmetterlings-Meldungen in Österreich. 2017 waren es noch 26.010, was einer Verdrei- bis Vervierfachung entspricht. 80 Prozent (71.105 Meldungen) davon sind Tagfalter, 20 Prozent (17.780) Nachtfalter. Insgesamt meldeten die Freiwilligen 142 Tagfalterarten, was zwei Drittel aller 215 bisher in Österreich nachgewiesenen entspricht. Auf das artenreiche Niederösterreich folgt die Steiermark mit 105 und Kärnten mit 103 Arten. Bei den Meldungen liegt Oberösterreich auf Platz zwei (13.591) und Kärnten auf Platz drei (11.049).

Neulinge

Aufregend ist, dass sich unter den Schmetterlingen fünf Arten befinden, die noch nie zuvor in einzelnen Bundesländern erfasst wurden. Der Pelargonien-Bläuling (Cacyreus marshalli) aus Kärnten und Niederösterreich, der Schwarze Trauerfalter (Neptis rivularis) sowie der Schwarzbrauner Trauerfalter (Neptis sappho) aus Salzburg und der Feigen-Spreizflügelfalter (Choreutis nemorana) aus dem Burgenland. Wieso Schmetterlinge stets märchenhafte Namen haben, muss erst erforscht werden.

Insektensterben

Der wissenschaftliche Betreuer der App und Schmetterlingsexperte Helmut Höttinger sagt: „Das Insektensterben ist in aller Munde und auch in Österreich Fakt. Die BenutzerInnen der App leisten einen bedeutenden Beitrag, mehr Wissen über die Verbreitung und Häufigkeit von Schmetterlingen zusammenzutragen. Dies ist als Grundlage zur Eruierung der Gefährdung einzelner Arten und für Schutzmaßnahmen unerlässlich. Zudem sind dadurch auch die Effekte des Klimawandels besser abschätzbar.“

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