Wirtschaft

Wie Fracking das Grundwasser in den USA vergiftet

 Nicht nur das Aufsprengen des Gesteins, sondern auch undichte Bohrlöcher sollen der Grund dafür sein, dass Fracking das Grundwasser verseucht. Darum gibt es auch keine Stopp-Taste, sollte diese Art der Ölgewinnung irgendwann einmal vorbei sein, sagen die immer zahlreicher werdenden Gegner des Fracking. Darunter sind übrigens viele Wissenschafter, die unter der Regierung von Donald Trump nur noch schwer Jobs bekommen.

In den USA müssten riesige Bodenflächen saniert werden. Technisch wäre das theoretisch möglich, doch nach Berichten der New York Times haben die maroden Fracking-Firmen derzeit nicht einmal das Know-how dazu.

Bei der ökologisch höchst umstrittenen Fördertechnik wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in ölhaltiges Schiefergestein gepresst, zunächst vertikal und dann horizontal. Das Gestein wird dabei aufgesprengt und das Öl oder Gas anschließend abgepumpt. Einige der größten Fördergebiete in den USA befinden sich in North Dakota, South Dakota, Montana und Nevada, also nicht gerade in der Nähe von Verladestationen für Öltanker.

In einem Bericht an den US-Kongress wurden die Namen von rund 750 Chemikalien genannt, die fürs Fracking benötigt werden. Einige von ihnen sollen giftig oder sogar krebserregend sein. Welche das genau sind, das bleibt ein Geheimnis der Gasunternehmen. Denn der Chemiecocktail, den sie in die Gesteinsschichten pressen, unterliegt keiner Veröffentlichungspflicht.

Die Sicherheits- und Umweltbestimmungen beim Fracking wurden immer weiter gelockert.

Küsten sind in Gefahr

Zehn Jahre nach dem Unglück auf der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko befragte die New York Times jetzt Mitglieder der damaligen Untersuchungskommission. Ihr fast einhelliges Resümee: Die Regierung von Donald Trump bringt amerikanische Gewässer, Küsten und die Tierwelt in Gefahr.

Dem US-Kongress warfen die damaligen Kommissionsmitglieder vor, dass fast alle ihre Sicherheitsvorschläge nicht umgesetzt wurden.

Viele Forscher der US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) haben bereits das Handtuch geworfen und sich nach anderen Jobs umgesehen. Oft arbeiten sie jetzt an kleineren Universitäten, wo sie in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden.

Was viele empört: Die US-Gesetzgebung erlaubt es, dass zur Öl- und Gasförderung Chemikalien notfalls auch in Grundwasser-Reservoire eingeleitet werden.

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Das führte bereits zu heftigen Protesten, als es darum ging, Reservate von Indianerstämmen und Naturschutzgebiete mit Pipelines zu durchschneiden.