USA

Indianer kämpfen gegen eine Pipeline

Sioux versuchten die Bagger bei Cannon Ball in North Dakota aufzuhalten.
Die Standing Rock Sioux führen die derzeit größte Umweltprotestbewegung in den USA an.

Indianer vom Stamm der Standing Rock Sioux klagen gegen die Öl-Pipeline Dakota Access, weil sie befürchten, dass der Öltransport die Wasserressourcen ihres Landes schädigt. Am Montag entschied ein Gericht, dass die Arbeiten vorläufig eingestellt werden müssen.

Ein Zwischenerfolg für Nordamerikas Indianer, die sich mit den Sioux solidarisiert haben und das größte Treffen seit den 1920er-Jahren abhalten. Vertreter aller Stämme sitzen in einem Protestcamp in North Dakota. In Texas und Kalifornien gingen die Ureinwohner auf die Straße, Susan Sarandon und Bernie Sanders protestierten mit ihnen. Globalisierungskritiker und Umweltschützer erst recht.

Das Mega-Pipelineprojekt entwickelt sich gerade zur größten Umweltprotestaktion in den USA. Die 1880 Kilometer lange Pipeline von der Bakken-Formation nach Illinois soll 3,8 Milliarden Dollar kosten. In der Bakken-Formation liegt das angeblich größte Ölfeld Nordamerikas. Hier soll der Boden nach der umstrittenen Fracking-Methode hydraulisch aufgebrochen werden.

Doch Fracking ist derzeit nicht das Hauptproblem. Es geht ums Wasser. Die Pipeline soll 200 Wasserläufe überqueren, einer der heikelsten liegt im Stammesgebiet der Sioux: eine große Flusslandschaft an den Zuflüssen zum Missouri River, wo sich auch Stammesgräber befinden.

Seit das Projekt im Sommer genehmigt wurde, geht es rund. Vorige Woche wurde sogar die Nationalgarde gegen die Protestbewegung in Stellung gebracht.

Red Warrier Camp

Im "Red Warrier Camp" der Indianer leben zur Zeit 3000 Menschen am Zusammenfluss des Missouri und des Cannonball Rivers. Das Camp besitzt ein Lazarett, eine Rechtsvertretung und eine Radiostation. Eine Schule soll gebaut werden, man richtet sich also auf eine lange Zeit ein. Amnesty International entsandte Beobachter, nachdem es zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitsleuten gekommen ist. Auf der anderen Seit steht der private Bauträger Energy Transfer & Partners mit Sitz in Texas. Finanziert wird das Mega-Projekt von JP Morgan Chase, Goldman Sachs, ING, CitiBank, Morgan Stanley und der Bank of America.

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