Österreich rutscht aus Top-Gruppe
Österreich zählt nach wie vor zu den wirtschaftlich stärksten Ländern in der EU. In einer aktuellen Studie warnt die EU-Kommission jedoch davor, dass die heimische Wettbewerbsfähigkeit dabei ist, nachzulassen.
Im aktuellen Jahresbericht zur Wettbewerbsfähigkeit der Union und ihrer Mitgliedsstaaten ist Österreich im Vergleich zum Vorjahr leicht abgerutscht: Die Brüsseler Experten stufen Österreich derzeit in die zweitstärkste Gruppe ein – dazu zählen Länder "mit hoher, aber stagnierender oder leicht rückläufiger Wettbewerbsfähigkeit". Das sind neben Österreich u. a. auch Frankreich, Italien, Schweden, Finnland und Großbritannien.
Aus den Top 5 gefallen
Im Vorjahr war Österreich noch ein Platz in der Gruppe der Top 5 Länder eingeräumt worden – doch eine "hohe und weiter zunehmende Wettbewerbsfähigkeit" bescheinigt die Kommission aktuell noch den Niederlanden, Deutschland, Irland und Dänemark. In die Gruppe der Nachzügler fallen Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Malta und Zypern.
Bildungsdefizite
Für die heimische Wirtschaft wollen die Brüsseler Experten mehrere Problemfelder identifiziert haben: So habe Österreich besonders große Schwierigkeiten, Arbeitskräfte mit den richtigen Kenntnissen für ihren jeweiligen Job zu finden. Im EU-Vergleich liegt Österreich hier auf Platz vier – am "schlechten" Ende der Skala. Das heimische Bildungssystem, heißt es in dem Bericht, "hat noch immer Schwächen, die den Aufbau und Einsatz von vorhandenen Fähigkeiten begrenzen".
Beim Zugang von Klein- und Mittelbetrieben zu Bankdarlehen belegt Österreich den achten Rang – über dem EU-Durchschnitt.
Lob aus Brüssel gibt es für Berlin: Während EU-weit seit 2008 3,5 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen seien, habe es nur Deutschland geschafft, zwischen 2007 und 2012 Jobs in der Industrie aufzubauen. Auch Deutschland müsse aber mehr investieren, um seine Vormachtstellung zu halten, heißt es – wie in Österreich müsse vor allem das Bildungssystem reformiert werden.