Waffenfirma Glock erzielt Rekord-Umsatz und -Gewinn
Der österreichische Pistolen-Hersteller Glock hat im Vorjahr einen geschäftlichen Volltreffer erzielt. „2021 war von einer sehr starken Nachfrage und von einer Produktion an der Kapazitätsgrenze über das gesamte Jahr geprägt“, heißt es im Lagebericht zur Konzern-Bilanz 2021 der Glock GmbH.
„Besonders die Nachfrage in den USA war weiterhin sehr stark, aber auch die erfolgreichen Auslieferungen von Großaufträgen wie der französischen Armee haben nach dem Rekordjahr 2020 zu einem weiteren deutlichen Umsatzanstieg um 13,9 Prozent auf den neuen Rekordwert von 888,8 Millionen Euro geführt.“ Der Umsatzzuwachs im Vergleich zum Jahr 2020 beträgt mehr als 108 Millionen Euro.
Der Großauftrag der französischen Armee, der 2020 erteilt wurde und über drei Jahre läuft, umfasst die Lieferung von 75.000 Glock-Pistolen 17 der 5. Generation samt Holstern, Magazintaschen, Schalldämpfern und Schutzhüllen.
Ansonsten hält sich das Unternehmen über Aufträge sehr bedeckt. „Die Glock“ gilt aber laut Experten bei vielen Behörden und Sondereinheiten als Dienstwaffe Nummer eins. Zu den Kunden zählen unter anderem die US-Bundespolizei FBI, diverse US-Police Departements, die US-Küstenwache und die portugiesische Armee. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.
Auch bei der österreichischen Polizei und dem Bundesheer ist die Glock seit Jahrzehnten die Standard-Faustfeuerwaffe.
Gewinnsteigerung
Das große Geld wird weiterhin mit Aufträgen staatlicher Institutionen gemacht. Doch in die Karten lässt sich der Konzern um Gaston Glock nicht schauen.
Nur so viel: „Behörden sind ein besonders wichtiger Kunde und Entwicklungspartner für Glock, deren Anforderungen oft wegweisend für künftige Anforderungen anderer Kunden sind“, heißt es im Lagebericht.
Generell sei der Markt für Faustfeuerwaffen der Marke Glock aber „sehr unabhängig von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung“.
So ist es auch kein Wunder, dass der Vorsteuergewinn für das Jahr 2021 um fast 50 Millionen Euro auf 262,69 Millionen Euro stieg, der Jahresüberschuss um rund 30 Millionen Euro auf 197,3 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg des Netto-Gewinns um etwa 18,5 Prozent.
Unterm Strich wurde ein rekordverdächtiger Bilanzgewinn in Höhe von 441,6 Millionen Euro angehäuft. Dass das Geschäft des Ferlacher Pistolen-Herstellers mit US-Produktionsstätte in Smyrna, Georgia, ordentlich brummt, zeigt auch der Umstand, dass der durchschnittliche Personalstand um 380 Personen auf 2.360 Mitarbeiter stieg.
Gute Entwicklung
„Aufgrund des aktuell guten Auftragsstandes und der sehr günstigen Entwicklung des US-Dollar sind wir sicher, auch 2022 sehr gute Ergebnisse erzielen zu können, wobei diese vermutlich unter den Werten aus 2021 liegen werden, da die Normalisierung der Nachfrage in den USA nicht zur Gänze durch höhere Umsätze im internationalen Geschäft ausgeglichen werden kann“, heißt es im Lagebericht weiter.
Zugleich geht das Unternehmen davon aus, „dass sich durch die Covid-19-Pandemie im Geschäftsjahr 2022 keine relevanten Auswirkungen auf die Glock GmbH ergeben werden“.
Selbst den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine schreibt Glock eine „untergeordnete Bedeutung“ für ihr Geschäft zu. Auch die Kostensteigerungen im Bereich Energie und Material sollten „durch positive Effekte des höheren US-Dollar auf der Erlösseite überkompensiert werden“.
Der Umsatz
Im Vorjahr konnte der Umsatz von 780,05 Millionen Euro auf 888,81 Millionen Euro gesteigert werden. Den Hauptteil des Umsatzes erzielt die Ferlacher Waffenschmiede im Ausland.
Das Eigenkapital
Es konnte von 702,87 Millionen auf 893,15 Millionen Euro erhöht werden. Rund 351 Millionen entfallen auf Gewinnrücklagen. Die Eigenkapitalquote beträgt 69,5 Prozent.
Die Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden mit 200,42 Millionen Euro beziffert. Insgesamt betragen die Verbindlichkeiten 340,69 Millionen Euro.
Der Gewinn
Der Betriebserfolg kletterte von 209,1 Mio. Euro (2020) auf 261,3 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn von knapp 214 Millionen Euro auf 262,69 Mio. Euro. Abzüglich der Steuern ergibt das einen Jahresgewinn in Höhe von 197,3 Millionen Euro.