Vorstellung der Jugend zu idealer Arbeitswelt haben sich geändert
Über die Generationen haben sich die Vorstellungen der jungen Menschen über eine für sie ideale Arbeitswelt geändert. Einer aktuellen Studie zufolge muss sich die Arbeitswelt von heute tiefgreifend wandeln, um morgen das zu bieten, was sich junge Menschen schon heute erwarten.
Das sind vor allem flexible Arbeitszeiten, geht aus der Untersuchung "Zukunft der Arbeitswelt" der Leitbetriebe Austria und z.l.ö. - zukunft.lehre.österreich, hervor.
Veränderungen
"Die gute Nachricht ist, dass sie es selbst in der Hand haben, diese Arbeitswelt weiterzuentwickeln, und dass sie dafür mit ausgesprochen motivierten, loyalen und leistungsbereiten Mitarbeitern belohnt werden", so Leitbetriebe Austria-Geschäftsführerin Monica Rintersbacher. "Für unsere Studie haben wir der Jugend zugehört und Unternehmen sind gut beraten, es ebenfalls zu tun. Schließlich sind es die Menschen, die sie für sich gewinnen müssen." 1.000 junge Leute wurde befragt.
Besonders große Veränderungen sollte es nach Vorstellung der jungen Generation im Hinblick auf die Arbeitszeit geben. Dabei geht es aber nicht prinzipiell darum, weniger zu "hackeln".
Frappant ist vor allem die geringe Beliebtheit des klassischen Achtstundentags: Mit nur 42,5 Prozent Nennungen landete die Aussage "Ich hätte am liebsten einen klassischen Acht-Stunden-Job" mit deutlichem Abstand an letzter Stelle von elf Aussagen dazu, was man von der eigenen Arbeit bzw. dem eigenen Arbeitsplatz erwarte.
Hingegen erwarten 85 Prozent eine flexibel einteilbare Arbeitszeit und fast ebenso viele (79 Prozent) Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts.
Kritische Betrachtung
Obwohl mehr als zwei Drittel der Befragten "Leistungsdenken in unserer Gesellschaft" kritisch sehen, wollen jeweils rund 80 Prozent mit ihrer Arbeit die "Erwartungen des Chefs übertreffen" und sich dafür "laufend weiterbilden". Fast zwei Drittel sind sogar explizit bereit, mehr zu arbeiten als nötig ist ("Die Extrameile gehen").
Auch für Unternehmen außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, ist für eine deutliche Mehrheit in Ordnung. Für gut 60 Prozent der befragten Altersgruppe ist die Arbeit eine "wichtiger Teil (ihrer) Persönlichkeit" und noch mehr verlangen "regelmäßiges Feedback ihrer Vorgesetzten".
Jungen vertrauen
Andreas Gnesda, Beiratsvorsitzender von Leitbetriebe Austria, ortet in den Studienergebnissen Handlungsvorgaben für Unternehmen. Es gehe darum, den jungen Menschen zu vertrauen "und sie werden für euer Unternehmen mehr tun als ihr verlangt. Zeigt ihnen, dass ihre Arbeit wichtig ist, und ihre Arbeit wird ihnen mindestens so wichtig sein wie älteren Generationen."
Bei 60 Prozent der befragten Jugendlichen genießt die Lehre hohes Ansehen und liegt somit vor der Matura mit 58 Prozent. "Besonders hervorzuheben ist die gegensätzlich unterschiedliche Einstellung von Jugendlichen persönlich und deren Einschätzung der gesellschaftlichen Meinung zum Ansehen der Lehre", so Mario Derntl, Geschäftsführer der Lehrlingsinitiative zukunft.lehre.österreich. Nur 37 Prozent der Befragten meinten, dass die Gesellschaft die Lehre hoch ansieht, während es bei der Matura 62 Prozent sind.