Unsichere Zeiten: Private Vorsorge gewinnt an Bedeutung
Von Michael Bachner
Wie auch 2023 halten 71 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 60 die finanzielle Vorsorge für wichtig bis sehr wichtig. Von 30 auf 39 Prozent signifikant zugenommen hat aber die Zahl jener, die sich auch schon intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt haben. Das zeigt die mittlerweile 4. Finanzvorsorge-Studie im Auftrag der Uniqa mit mehr als 3000 Befragten.
45 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen sagen, sie hätten auch schon ganz konkrete Maßnahmen getroffen. Wobei Frauen überproportional stark auf das gute, alte Sparbuch setzen, während sich Männer öfter für Krypto-Währungen interessieren. WU-Professorin Bettina Fuhrmann leitet daraus eine gewisse „Risiko-Schizophrenie“ ab. Auf dem Sparbuch sei nur der Kaufkraftverlust sicher. Risikofreudigere stürzten sich sogleich auf Kryptos, also das Riskanteste – für Fuhrmann eine „Art Überkompensation“.
Darüber hinaus geben auch 29 Prozent der Befragten an, sich eine finanzielle Vorsorge gar nicht leisten zu können. Das ist ein signifikanter Rückgang im Vergleich zu 2023, damals waren es noch 34 Prozent. Gut möglich, dass die steigenden Realeinkommen hier ausschlaggebend sind.
Uniqa-Vorstand René Knapp wünscht sich von der Politik, dass die Rahmenbedingungen für die Eigenvorsorge verbessert werden. Knapp denkt an die Halbierung der Versicherungssteuer oder mehr Flexibilität für die Anbieter der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge.