Von Mayotte bis zur Londoner City: Arm und Reich in der EU

Geografisch gehört die Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean zum Archipel der Komoren. Politisch ist es ein französisches Übersee-Departement und gehört damit zur EU. Innerhalb dieser hält Mayotte einen Negativrekord: Ärmer als die Inselgruppe ist in der gesamten Europäischen Union keine einzige Region, geht aus der jüngsten Aufstellung des EU-Statistikamtes Eurostat hervor. Mayotte kommt gerade einmal auf 27 Prozent des europäischen Durchschnitts.

Die Statistiker haben die regionale Wirtschaftsleistung pro Kopf unter die Lupe genommen (das Datenmaterial stammt aus dem Jahr 2013). Sie betonen, dass die Daten durch Pendlerströme teilweise erheblich beeinflusst sind. In manchen Regionen würden Pendler die Produktion auf ein Niveau bringen, dass von der ansässigen Bevölkerung nicht erbracht werden könnte.

Unter den ärmsten Regionen finden sich neben Mayotte durchwegs Regionen in Bulgarien und Rumänien, die es auf 30 bis 34 Prozent des EU-Durchschnitts gebracht haben.

Club der Reichen

Als die mit Abstand wohlhabendste Region haben die Statistiker die Londoner Innenstadt identifiziert (325 Prozent des EU-Durchschnitts). Das Großherzogtum Luxemburg und das belgische Brüssel folgen mit Abstand dahinter (258 bzw. 207 Prozent). Hamburg in Deutschland, Groningen in den Niederlanden, Bratislava in der Slowakei, Stockholm in Schweden, Île de France in Frankreich, Prag in der Tschechischen Republik sowie das deutsche Oberbayern – all diese Regionen kommen auf jeweils mehr als 170 Prozent und werden daher zu den Top Ten der Reichen gezählt.

Wien ist auf der Rangliste der insgesamt 272 Regionen auf Platz 12 zu finden (mit 159 Prozent des EU- Durchschnitts). Im Jahr 2013 reichte es noch für den elften Platz. Einen Rang verloren hat auch die zweitreichste Region Österreichs: Salzburg ist jetzt auf Platz 20 zu finden. Das Burgenland bringt es laut Statistik auf 88 Prozent des EU-Durchschnitts. Dieser Wert ist aber durch Pendler beeinflusst.