Volta Trucks vor der Pleite: Folgen für Fertigung in Steyr derzeit noch unklar
"Wir bauen batterieelektrische Nutzfahrzeuge für nachhaltige Städte. Unser abgasfreier Antriebsstrang eliminiert schädliche Emissionen, die für den Klimawandel und die schlechte Luftqualität in unseren Städten verantwortlich sind. Wir gehen jedoch über die Abgasemissionen hinaus und versuchen ständig, die Umweltauswirkungen unseres gesamten Unternehmens zu reduzieren", heißt es auf der Homepage von Volta Trucks. "Wir bauen die sichersten Nutzfahrzeuge der Welt, wobei der Verzicht auf den Verbrennungsmotor ein komplettes Überdenken etablierter Fahrzeugkonzepte ermöglicht. Durch unser innovatives Design und das branchenführende Sichtfeld für den Fahrer schützen wir Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer. Dank seiner niedrigen Einstiegshöhe, Türen auf beiden Seiten für einen bequemen Ein- und Ausstieg direkt auf der Gehwegseite und des hochwertigen Arbeitsumfelds bietet der Volta Zero auch dem Fahrer höchste Sicherheit,"
Teilelieferant pleite
Das schwedische Elektro-Lkw-Start-up Volta Trucks ist mittlerweile in Turbulenzen und steht vor der Insolvenz. Gestörte Lieferketten haben Volta Trucks den Weg zu frischem Kapital versperrt. Daher werde die Firma mit Sitz in Schweden und Niederlassungen in Großbritannien in beiden Ländern Insolvenz anmelden, teilte der Elektro-Lkw-Bauer am Dienstag mit. „Der Vorstand hat diesen Kurs nicht leichtfertig eingeschlagen und ist sich der erheblichen Auswirkungen bewusst, die dies auf die engagierte Belegschaft der Organisation sowie auf Kunden und Partner haben wird. Die Unsicherheit mit unserem Batterielieferanten wirkte sich auch negativ auf unsere Fähigkeit aus, in einem ohnehin schwierigen Finanzierungsumfeld für Elektrofahrzeuganbieter, ausreichend Kapital zu beschaffen.“
Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgt bei Steyr Automotive in Oberösterreich. Die Auswirkungen sind vorerst unklar.
Die Pleite des Teilelieferanten Proterra im August und die Unsicherheit über seine Batterielieferanten hätten die Zahl der Lkw reduziert, die hätten produziert werden können, teilte Volta mit. Das Start-up hatte rund 300 Millionen Euro von Investoren eingesammelt und verfügt nach eigenen Angaben über einen Auftragsbestand von mehr als 5.000 Fahrzeugen. Bei Steyr Automotive wurden laut einem Online-Bericht der "Oö. Nachrichten" mittlerweile die Mitarbeiter über die bevorstehende Insolvenz verständigt.
Im April war die Volta-Serienfertigung in Steyr bekanntgegeben worden. Damals hieß es, für die Produktion der Elektro-Lkw sei in Steyr eine Kapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr reserviert. Volta Trucks werde das Volumen in den kommenden Jahren stückweise erhöhen, um die maximalen Kapazitäten auszuschöpfen, hieß es. Damit würden mehr als 700 Arbeitsplätze in Steyr und weitere 2.000 innerhalb der Lieferkette geschaffen, so die Erwartung im Frühling. Zuletzt dürften rund 100 Mitarbeiter bei Steyr Automotive mit dem Volta-Auftrag beschäftigt gewesen sein.
Das sagt Steyr Automotive
„Wir stehen hierzu in engem Austausch mit unserem Kunden Volta. Wie in derartigen Fällen üblich, muss jedoch auch die weitere Vorgehensweise des Insolvenzverwalters abgewartet werden, um die Situation in Folge genau bewerten zu können,“ so Florian Mayrhofer, Mitglied der Geschäftsführung von Steyr Automotive.