Wirtschaft

voestalpine klagt Umweltdachverband auf Schadenersatz

Seit mehreren Monaten gibt es zwischen der voestalpine und dem Umweltdachverband (zur UWD-Website) Streit. Grund ist die sogenannte LD-Schlacke, die bei der Herstellung von Stahlwaren als Nebenprodukt anfällt und ursprünglich im Straßenbau verwendet wurde. Der UWD behauptete, dass die Schlacke gesundheitsschädlich sei. Es kam de facto zu einem Einbaustopp. Zudem gab es eine Anzeige wegen des Verdachts auf Hinterziehung des Altlastensanierungsbeitrages. Nachdem diese im Dezember von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurde, schießt die voestalpine nun zurück.

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Der Konzern hat beim Handelsgericht Wien Klage gegen den UWD sowie dessen Ehrenpräsidenten Gerhard Heiligenbrunner auf Widerruf, Unterlassung und Feststellung der Haftpflicht eingebracht.

Der Streitwert beträgt fünf Millionen Euro. Das bestätigt voestalpine-Sprecher Peter Felsbach.

Der Betrag liegt laut Klage am unteren Ende des entstandenen Schadens. Die Schlacke muss derzeit zwischengelagert werden. Das Unternehmen weist in seiner Klage unter anderem auch darauf hin, dass der UWD und dessen Ehrenpräsident die Kampagne entgegen der wissenschaftlichen und rechtlichen Faktenlage – und damit eindeutig wider besseres Wissen – weiter fortsetze. In einer Reihe wissenschaftlicher Gutachten, zuletzt etwa durch das Fraunhofer Institut oder Greenpeace, sei festgestellt worden, dass LD-Schlacke weder umwelt- noch gesundheitsgefährdend sei. Andere Baustoffe wie Zement würden mehr Belastungen enthalten. Im übrigen werde diese Art von Schlacke in vielen Ländern seit Jahrzehnten in gleicher Form im Straßenbau eingesetzt wie in Österreich.

Der UWD wollte die Klage nicht kommentieren, da sie noch nicht zugestellt worden sei.