Versicherungen: 6 Prozent mehr Prämien, 57 Prozent weniger Ergebnis
Die österreichischen Versicherungsunternehmen steigerten heuer in den ersten drei Quartalen zwar die Prämieneinnahmen, verbuchten jedoch bei den Ertragskennzahlen massive Rückgänge. Das sagt der Quaratlsbericht der FMA.
Denn in den ersten drei Quartalen verzeichneten die österreichischen Versicherungen Prämieneinnahmen von insgesamt 16,18 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Plus von 5,93 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Allerdings brach heuer das versicherungstechnische Ergebnis in den ersten neun Monaten um 53,18 Prozent auf 247,95 Mio. Euro ein. Das Finanzergebnis fiel um 52,03 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Dadurch fiel auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) massiv: Es brach um 57,61 Prozent auf 607,93 Mio. Euro ein.
Die Umsatzrendite, also das Verhältnis EGT zu Prämien, betrug in den ersten drei Quartalen 3,88 Prozent - um 584 Basispunkte weniger als im Vergleichszeitraum 2021. Die stillen Reserven der österreichischen Versicherungswirtschaft (ohne fonds- und indexgebundene Lebensversicherung) betrugen Ende des 3. Quartals 10,84 Mrd. Euro, was einem Rückgang um 21,96 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Aber fast vier Fünftel (78,79 Prozent) aller Versicherungsunternehmen konnten zum Ende des 3. Quartals 2022 einen Solvabilitätsgrad (SCR - Solvency Capital Requirement) gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz von mehr als 200 vorweisen. Damit verfügten die Assekuranzen also über mehr als doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich.
Die Prämieneinnahmen der ersten drei Quartalen setzten sich aus 10,14 Mrd. Euro (+8,71 Prozent) der Schaden- und Unfallversicherung, 4,06 Mrd. Euro (+1,53 Prozent) aus der Lebensversicherung und 1,97 Mrd. Euro (+4,51 Prozent) aus der Krankenversicherung zusammen. Die Summe aller Assets zu Marktwerten (ohne Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) lag zum Ende des 3. Quartals bei 103,06 Mrd. Euro und damit um 2,76 Prozent unter dem Vorquartal.