Wirtschaft

Vergabe von "Leuchtturmprojekt" Wien Holding Arena vor Gericht

Die Wien Holding Arena sollte ein „Leuchtturmprojekt für Europa“ werden, 20.000 Besuchern Platz bieten und die Wiener Stadthalle ersetzen. Ursprünglich war die Eröffnung für 2024 geplant. Weil das Projekt aber finanziell aus dem Ruder zu laufen drohte, suchte die Wien Holding einen Partner. Der Stadtrechnungshof ging von Gesamtkosten von 742 Millionen Euro plus/minus 30 Prozent aus.

Mit der OVG Bristol wurde im Juli ein Partner präsentiert. Das zum US-Konzern Oak View Group, der weltweit Entertainment- und Sportarenen betreibt, gehörende Unternehmen will die Halle um 384 Millionen Euro auf dem Baugrund in Neu Marx hinstellen. Die Eröffnung wurde für Ende 2029 in Aussicht gestellt.

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Sie droht sich nun neuerlich zu verzögern. Denn die Mitbieter CTS Eventim und die Baugruppe Porr beeinspruchten die Vergabe. Am Donnerstag werden die Anträge auf Nachprüfung und Untersagung des Vertragsabschlusses vor dem Verwaltungsgericht Wien verhandelt. 

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40 Prozent kleiner

Fraglich ist etwa, warum das Projekt, wie der KURIER berichtete, auf 60 Prozent der ursprünglich geplanten Fläche von 108.000 Quadratmetern reduziert wurde. OVG Bristol will die Halle auf 64.000 Quadratmeter Gesamtfläche verkleinern. Mitbieter CTS ging im Vergleich dazu von einer Fläche von 92.000 Quadratmetern und Investitionen unter 800 Millionen Euro aus.

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Thema könnte auch die Firmenkonstruktion der OVG Bristol sein. Sie wurde erst im Mai 2021 als Limited-Gesellschaft gegründet, mit einem britischen Pfund Grundkapital. Sie kann auch innerhalb von zwei Jahren noch aus dem Projekt aussteigen, sollte sie das Risiko nicht mehr tragen wollen.