Das Match der Chip-Hersteller: USA gegen Asien
Der globale Chip-Markt wird von einigen wenigen Großkonzernen dominiert. Branchenprimus ist seit vielen Jahren der US-Riese Intel, der mit Speicherchips im klassischen Computerzeitalter groß geworden ist, aber den Anschluss an die Smartphone-Welt etwas verpasst hat.
Zuletzt verlor der Gigant Marktanteile an den kleineren US-Rivalen AMD. Als Auftragsfertiger für andere Marken will Intel Platz 1 verteidigen – und investiert kräftig. Anfang des Jahres kündigte Intel den Bau von zwei neuen Fabriken in den USA an, auch in Europa wird nach einem geeigneten Standort gesucht.
Als fortschrittlichster und derzeit expansivster Halbleiterhersteller der Welt gilt derzeit TSMC. Der Konzern aus Taiwan ist Marktführer bei besonders kleinen und schnellen Chips auf Basis der sogenannten Fünf-Nanometer-Technologie, die auch in der Autoelektronik eingesetzt wird. Größter Abnehmer ist iPhone-Hersteller Apple. Wie Intel will auch TSMC eine Chipfabrik in Europa, konkret in Deutschland, errichten.
TSMC wird dem südkoreanischen Elektronikriesen Samsung gefährlich, der wie Intel zu den führenden Speicherchip-Produzenten zählt. Samsungs Halbleitersparte profitierte zuletzt von der starken Nachfrage nach Rechenzentren. Serverfarmen weltweit, immer mehr auch in China, zählen zu wichtigen Kunden.
Größter chinesischer Hersteller ist SMIC mit knapp 4 Mrd. Dollar Umsatz. Am Dienstag wurde bekannt, dass der US-Grafikkartenspezialist Nvidia – Nummer 9 – an der Übernahme des britischen Chip-Designers Arm gescheitert ist. Der Grund: Wettbewerbsbedenken.
Im Vergleich zu den US- und asiatischen Herstellern sind die Europäer weit abgeschlagen. Nur Infineon schaffte es ins Ranking der Top-10. Die deutsche Siemens-Abspaltung, die auch in Villach/Kärnten produziert, will mit der 300-mm-Dünnwafer-Technologie und neuen Materialien für Halbleiter punkten. Auch die heimischen AT&S und ams sind in der Chip-Industrie tätig.