UN-Klimakonferenz in Marokko: "Klimawandel ist in Afrika am grausamsten"
Mit dem Ziel, das ambitionierte Pariser Klimaschutzabkommen mit Leben zu füllen, hat am Montag in Marokko die UN-Klimakonferenz begonnen. Bei der Vorgängerkonferenz hätten die Staaten "alle zusammen möglich gemacht, was als unmöglich galt", sagte Frankreichs Umweltministerin Segolene Royal zum Auftakt des Treffens in Marrakesch. Royal betonte, dass Afrika am meisten vom Klimawandel betroffen ist.
"Der Klimawandel ist in Afrika am grausamsten"
Trump droht damit, Abkommen zu kippen
Zwei Wochen lang beraten Teilnehmer aus mehr als 190 Staaten sowie Wissenschafter Unternehmen und Organisationen über die Umsetzung des Abkommens. Der Blick der Konferenzteilnehmer dürfte sich zunächst vor allem auf die USA richten, wo am Dienstag gewählt wird. Die USA gehören zu den Unterzeichnerstaaten, die das Abkommen bereits ratifiziert haben. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump drohte aber im Fall eines Wahlsieges damit, das Abkommen zu kippen. "Das wäre ein Schock", sagte Frankreichs Klima-Unterhändlerin Laurence Tubiana. "Hoffentlich kommt es nicht so weit."
Österreich durch Rupprechter vertreten
Die rund 15.000 Teilnehmer der Klimakonferenz, darunter neben Politikern auch Wissenschafter sowie Vertreter von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, beraten bis zum Freitag kommender Woche über die konkrete Umsetzung des Klimaschutzabkommens. Auf Ministerebene wird ab kommender Woche beraten, Österreich wird durch Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) vertreten.
Die UN-Klimasekretärin Patricia Espinosa zeigte sich am Sonntag zuversichtlich hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit den USA nach der Wahl unabhängig von deren Ausgang. "Wir hoffen auf eine sehr konstruktive und positive Beziehung", sagte sie vor Journalisten. Der Vertrag von Paris gelte nun, und alle seien daran gebunden.
In Marrakesch soll es nun unter anderem um die Regeln für eine regelmäßige Überprüfung der Klimaschutzzusagen gehen. Außerdem steht die Frage auf der Agenda, wie die Staaten des Südens ihre Klimaschutzpolitik finanzieren sollen und welche Kompensationskriterien für arme Länder gelten sollen, die am meisten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.