Wirtschaft

Überraschende Bestellungen für den OMV-Aufsichtsrat

Fünf neue Gesichter im Aufsichtsrat des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV. Laut KURIER-Informationen entsendet der Hauptaktionär, die Staatsholding ÖBAG, laut Personenvorschlag Ex-Finanzminister Hansjörg Schelling und ÖBAG-Chef Thomas Schmid in das Kontrollgremium.Eine offizielle Bestätigung stand am Donnerstagabend noch aus, die Hauptversammlung findet am 14. Mai statt. Die ÖBAG (24,9 Prozent der Anteile an der OMV) soll wie berichtet in den Aufsichtsräten der Beteiligungsunternehmen der Republik Österreich wieder direkt vertreten sein. Schmid galt als Fixstarter, über Schelling wurde bereits länger spekuliert.

Gazprom-Kontakte

Schelling gilt als enger Vertrauter von OMV-Vorstandschef Rainer Seele und unterstützte diesen während seiner Zeit als Minister tatkräftig, etwa was die Kontakte zur russischen Gazprom anbelangte. Beim staatlichen russischen Gasriesen ist Schelling Berater für das teils umstrittene Gas-Pipelineprojekt Nord Stream 2, an dem die OMV beteiligt ist. Ob er diese Funktion behalten wird können, ist fraglich.

Alle Inhalte anzeigen

Weiters werden Vienna-Insurance-Vorstandschefin Elisabeth Stadler, Tyrolit-Geschäftsführer Christoph Swarovski und der Vorstandschef des Faserherstellers Lenzing, Stefan Doboczky, in den Aufsichtsrat bestellt. Den Aufsichtsratsvorsitz dürfte der verbliebene Aufsichtsrat Wolfgang C. Berndt übernehmen. Er wurde bereits 2010 von der Staatsholding zur OMV entsandt. Weiter im Aufsichtsrat verbleibt auch der Grazer Uni-Professor Karl Rose.

Alle Inhalte anzeigen

Berndt folgt damit Peter Löscher als Aufsichtsratschef. Der ehemalige Siemens-Chef stieg vorzeitig aus und begründete dies mit dem  zunehmenden politischen Einfluss im Ölkonzern. 

Alle Inhalte anzeigen

Der neue OMV-Aufsichtsrat hat für 2019 einige Vorstandsentscheidungen auf der Agenda. Mit Jahresende läuft etwa der Vertrag von Downstream-Vorstand Manfred Leitner aus. 2020 enden die Verträge von Seele und Explorations-Vorstand Johann Pleininger. Der Aufsichtsrat muss noch heuer über eine Verlängerung entscheiden.