Wirtschaft

UBM baut Geschäfte in zwölf Metropolen aus

Riesen-Projekt. Nach den Firmenzentralen für Zalando in Berlin und für den Online-Marktplatz Scout 24 in München zieht der börsennotierte Wiener Immobilienentwickler UBM nun für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ein Headquarter in der Main-Metropole hoch. Der Büroturm umfasst 18 Stockwerke mit rund 27.300 Quadratmeter Bruttogrundfläche und wird nach Fertigstellung komplett an die FAZ vermietet. Im angrenzenden Gebäude entstehen verteilt auf sieben Stockwerke 350 Hotelzimmer, die von der israelischen Kette Leonardo betrieben werden. Im Erdgeschoß sind darüber hinaus rund 1.700 Quadratmeter Retailfläche vorgesehen. UBM hat das Projekt vom kleineren Münchner Immobiliendeveloper Paulus Immobilien mehrheitlich übernommen, Paulus ist aktuell nur noch mit 25 Prozent beteiligt.

„Mit seiner Architektur in Form eines doppelten H und einem Prestige-Mieter ist der FAZ-Tower ein Meilenstein für die UBM in Frankfurt“, sagt Thomas Winkler, Vorstandschef der UBM Development. „Für unsere hohe Hotelexpertise sind wir in Europa bekannt, Büros können wir aber mindestens genauso gut.“ Der Baubeginn in Frankfurt ist bereits erfolgt und die Fertigstellung im Jahr 2022 geplant. Der Verkaufserlös des Frankfurter Projektes wird mit rund 250 Millionen Euro beziffert.

300 Millionen Euro

„Für uns wird 2020 ein Schlüsseljahr. Aufgrund der Verhandlungen, die wir derzeit führen, rechnen wir heuer mit weiteren Großprojekten bei denen es um Volumina in Höhe von 200 bis 300 Millionen Euro geht“, sagt Winkler zum KURIER. „Wir sind zuversichtlich, dass es sich um strategischen richtungsweisende Projekte handelt. In den großen Metropolen, zu denen auch Wien gehört, haben wir etwas in petto.“

In die Karten will sich Winkler aber noch nicht schauen lassen.

Vor allem im Hotel-Sektor laufen die Geschäfte wie am Schnürchen. Im vergangenen September wurden die zwei Disney Hotels in Paris um 118 Millionen Euro verkauft. Zwei Hotels in Krakau und Kattowitz wurden um 86 Millionen Euro an die deutsche Union Investment veräußert. Und offenbar ist noch immer Platz für neue Hotels.

15 Metropolen

„Die Kurve der Nächtigungszahlen in den städtischen Metropolen geht steiler nach oben als die Kurve der neuen Betten“, sagt Winkler. „Bei den steigenden Nächtigungszahlen ist ein Ende noch nicht abzusehen.“

UBM ist mittlerweile in zwölf zentraleuropäischen Städten tätig, als Ziel werden mittlerweile aber 15 angepeilt. Derzeit werkt UBM in München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Mainz und Frankfurt sowie in Wien, Prag, Warschau, Krakau, Breslau und Kattowitz.

In Prag sticht insbesondere das Hotel-Projekt „Sugar Palace“ mit 175 Zimmern hervor. Unter Strich wird UBM im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 etwa 50 Millionen Euro Nettogewinn einspielen.Kid Möchel