Wirtschaft

Trotz Trump, Brexit & Co.: 2019 war ein starkes Aktienjahr

Ein nicht enden wollender Auszug der Briten aus der EU, die Handelskrieger USA und China, die sich einmal mehr, einmal weniger aggressiv verhielten – 2019 wurden die Aktienmärkte bei weitem nicht nur von Unternehmensergebnissen bestimmt. „Heuer hatten wir relativ politische Börsen“, sagt Helge Rechberger, Aktienexperte der Raiffeisen Bank International (RBI).

Hohe Kursgewinne

Dazu kam, dass die Konjunktur in Ost und West spürbar an Tempo verlor. Trotzdem konnten die Kursbarometer an vielen Börsen heuer um 20 Prozent und mehr zulegen.

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„Weil es an Alternativen zu Aktien mangelt“, erklärt Rechberger. Sichere europäische Staatsanleihen seien sündteuer, auch deshalb, weil die Europäische Zentralbank (EZB) aufkauft, was zu bekommen ist. Die beängstigend hohen Kurse dieser Anleihen erinnern Rechberger an die Tulpenhausse in den 1630er-Jahren, die als erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte gilt. Weitere Käufe durch die EZB werden aber dafür sorgen, dass die Anleihenkurse nicht abrutschen.

Freundliches 2020

Fazit dieser Entwicklung: Mit sicheren Anleihen ist nichts zu verdienen, viele Renditen (Zinsen im Verhältnis zum Anleihenkurs) bleiben im negativen Bereich. „Im Vergleich dazu sind Aktien nicht teuer, auch wenn die Kurse heuer gestiegen sind“, sagt Rechberger. Für 2020 sagt er ein „freundliches Aktienjahr“ voraus. So kräftige Gewinne wie heuer werde es aber nicht geben.

Währungskrise

Den nackten Zahlen nach belegt die Börse in Buenos Aires (Argentinien) heuer einen der Spitzenplätze. Das dortige Kursniveau zog um fast 38 Prozent an. Für Anleger aus dem Euroraum war das trotzdem kein Grund zum Jubeln, weil die Landeswährung Peso mehr als die Hälfte ihres Wertes einbüßte. In Euro umgerechnet haben die Aktienpreise in Buenos Aires 11,5 Prozent eingebüßt.

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Gewinner und Neuzugänge

Sieger im prime market, dem Topsegment der Wiener Börse, wurde heuer der Immobilienentwickler Warimpex. In Wien gab es heuer übrigens drei Neuzugänge: Marinomed (Biopharma), Frequentis (IT-Dienstleister) und die Addiko Bank.

Rekord

In ganz anderen Dimensionen dachte man bei Saudi Aramco. Dem Ölriesen gelang vor kurzem der größte Börsengang der Geschichte. Aramco ist mit fast 1,7 Billionen Euro auch der teuerste Konzern der Welt, zeigt eine Analyse von EY (Ernst & Young). Dahinter rangieren die US-Konzerne Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Facebook. Zu den 1.000 wertvollsten Unternehmen zählen auch zwei aus Österreich: OMV und Verbund.