Transportbranche spürt Konjunkturflaute stärker
Von Franz Jandrasits
Die heimische Transportbranche spürt die flaue Konjunktur deutlich und fährt wieder im Rückwärtsgang. Die Mehrheit der Unternehmen erwartet laut Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer, in den nächsten Monaten eine sinkende Nachfrage nach Transportleistungen. Und will weitere Arbeitskräfte abbauen.
Ausgeflaggt
Denn obwohl das Transportaufkommen in Österreich 2014 insgesamt gestiegen ist, seien die Neuzulassungen bei Lkw und Sattelzugfahrzeugen um 8,2 Prozent zurückgegangen. Klacska: "Mittlerweile hat jeder zweite Lkw, der durch Österreich fährt, ein ausländisches Kennzeichen. Das heißt, der Anteil heimischer Unternehmen schrumpft." Denn auch wenn ein Gutteil der Auslands-Lkw "ausgeflaggte" Fahrzeuge heimischer Unternehmen sind, verliere Österreich Steuereinnahmen, die Beschäftigung in der Branche sinke weiter. Klacska: "Jedes ausländische Kennzeichen mehr kostet eineinhalb Arbeitsplätze."
Klacska fordert von der Politik unter anderem erneut eine Senkung der Kfz-Steuer, auch die Lkw-Maut dürfe nicht automatisch um die Inflationsrate erhöht werden. Eine Ausweitung der Maut auf Bundesstraßen sei außerdem "ein absolutes No-Go".
Von der Politik – der allerdings die Branche und die Mehrheit der Österreicher laut einer ISA-Umfrage kaum Lösungs-Kompetenzen in Verkehrsfragen zugesteht – verlangt Klacska Maßnahmen, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Etwa die Anhebung des Höchstgewichts für Sattel-Auflieger von 40 auf 41 Tonnen. Dadurch könnten die Auflieger ohne Verlust von Ladegewicht verstärkt werden und an der Staatsgrenze per Kran auf Waggons verladen werden.