Wirtschaft

Mehr Studienplätze, bitte! Warum uns die Ärzte ausgehen

15.158 Bewerber für nur 1.900 Studienplätze. Seit fast 20 Jahren ist die Zahl jener, die ein Medizinstudium in Österreich beginnen dürfen, stark limitiert. Damals wurde befürchtet, dass Deutsche die Universitäten stürmen würden, da ein EuGH-Urteil Österreich verpflichtete, die Unis für EU-Ausländer zu öffnen. Die Folge waren Kontingente für Inländer, EU-Bürger und übrige Ausländer.

Das System hat sich inzwischen eingespielt und bewährt. Die absolute Zahl an Studienplätzen entspricht jedoch schon lange Zeit nicht mehr den Anforderungen. Vielerorts fehlen Mediziner, die rasche Versorgung ist zunehmend nicht mehr gewährleistet, vor allem am Land.

Ein kleiner Ausweg wurde vor drei Jahren geschaffen: Damals wurde das Kontingent für Drittstaatenangehörige in gewidmete Studienplätze umgewandelt. Wer sich verpflichtet, nach der Ausbildung für 20 Jahre der Öffentlichkeit (etwa als Amtsarzt) zu dienen, erhält neben dem Platz auch eine finanzielle Förderung.

Das ist ein guter Ansatz. Doch handelt es sich bloß um 85 Plätze im Jahr, die auf diese Weise vergeben werden. Zwar wird das Gesamtkontingent aufgestockt, allerdings erst 2028 und auch nur auf 2.000 Anfänger. Das wären somit um gerade mal 5 geförderte Plätze mehr. Zu wenig, um das System bei einer weiterhin stark wachsenden Bevölkerung gut am Laufen zu halten.