Neuer Rechner für die persönliche Inflation
Von Christine Klafl
Die Wohnungsmieten waren im Oktober um 4,6 Prozent höher als vor einem Jahr, Heizöl dafür um 7,6 Prozent billiger. Uns doch egal, könnte eine Familie sagen, die im Eigenheim wohnt und mit Gas heizt. Dennoch fließt beides, wie 789 weitere Positionen, in die offizielle Inflationsberechnung ein. Die persönliche Teuerungsrate kann spürbar davon abweichen. Nicht nur durch unterschiedliche Konsumgewohnheiten, sondern auch durch unterschiedliche Einkommen.
Haushalte, die wenig zur Verfügung haben, müssen verhältnismäßig viel davon für die Miete aufbieten. Weil die Mieten in den vergangenen Jahren stets überdurchschnittlich gestiegen sind, brachte das den ärmeren Haushalten seit 2007 eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,5 Prozent pro Jahr. Für die reichsten Haushalte hat die Statistik Austria eine jährliche Teuerung von nur 2,0 Prozent berechnet. Die offizielle Rate lag bei 2,2 Prozent.
Kein Zugriff
Auf diese persönlichen Daten habe die Statistik Austria keinen Zugriff, betont Pesendorfer. Keinen Zugriff bekamen auch all jene, die das neue Instrument am Montag ausprobieren wollten – es war wegen Überlastung zusammengebrochen. "Wir arbeiten daran", hieß es aus der Statistik Austria.
Um mit den Preisstatistiken näher an die Realität zu kommen, wünscht sich Pesendorfer Mithilfe vom Handel. So verhandelt er mit dem Lebensmittelhandel, dass dieser seine Scannerdaten an die Statistik liefert. "Da sind wir aber noch nicht sehr weit", sagt Pesendorfer.