Wirtschaft

Wienerberger zahlt trotz Verlust Dividende

Der österreichische Ziegelriese Wienerberger rutschte 2012 in die roten Zahlen. Unterm Strich fuhr der Konzern 40,5 Millionen Euro Verlust nach Steuern ein. Schuld daran waren – so Wienerberger-Chef Heimo Scheuch – vor allem die äußerst schwache Wohnbau-Konjunktur in Europa und hohe Kosten für die Restrukturierung des Konzerns. Da diese Kosten, so Scheuch, in Höhe von 43 Millionen Euro zur Gänze in der Bilanz 2012 ausgewiesen werden, sei der Verlust in dieser Höhe entstanden.

Die Aktionäre sollen dennoch eine Dividende bekommen, sie wird wie für das Jahr 2011 – in dem Wienerberger 39,4 Millionen Euro verdiente – 12 Cent je Aktie ausmachen. „Wir haben einen starken Free Cashflow“, begründete Scheuch die geplante Ausschüttung am Dienstag, „daher gehen wir davon aus, dass wir diese Dividende auf der Hauptversammlung anbieten können.“ Sie kostet in Summe rund 13 Millionen Euro.

Einsparungen

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Für 2013 ist Scheuch gedämpft optimistisch. Zwar bleibe der Kernmarkt Europa wegen der anhaltenden Flaute im Wohnungsbau schwierig. Dagegen habe sich der nordamerikanische Wohnbaumarkt (USA und Kanada) bereits 2012 erholt und werde 2013 weiter zulegen. Außerdem profitiere der Konzern von der Komplettübernahme der Kunststoffrohr-Gruppe Pipelife, weil diese weniger stark vom Wohnungsmarkt abhängig sei. Durch die Übernahme, die aus dem Cashflow und mit Bankkrediten finanziert wurde, stieg der Umsatz des Konzerns 2012 um 23 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. Heuer erwartet Scheuch eine leichte Umsatzsteigerung, das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll kräftig von 246 auf rund 280 Millionen Euro steigen. Unterm Strich sollen wieder schwarze Zahlen stehen.

Mit den Umstrukturierungen sollen bis 2014 Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro erreicht werden. Seit dem Ausbruch der Krise 2009 hat der Konzern bereits rund 60 Werke geschlossen oder befristet eingemottet, derzeit betreibt der Konzern 226 Ziegel-, Rohr- und Dachziegelwerke. 2012 wurden 630 Mitarbeiter abgebaut, durch die Pipelife-Übernahme wuchs die Belegschaft um rund 2500 auf 13.000 Mitarbeiter.