Wirtschaft

Sommersaison: Volle Badeorte, leere Städte

Die Tourismusbranche blickt auf eine verhagelte Saison zurück. In den Monaten Mai bis Juli ging die Zahl der Nächtigungen um 45 Prozent auf 21,5 Millionen zurück. Das Plus bei den inländischen Gästen konnte das Fernbleiben von 41 Prozent der internationalen nicht ausgleichen. Besonders stark betroffen war die Stadt- und Tagungshotellerie. In den Seengebieten und am Land lief das Geschäft hingegen gut, teilweise sogar besser als 2019.

Im gesamten zweiten Quartal betrug der Rückgang in den Bereichen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie 26,7 Prozent (Jahresvergleich).

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Größer war das Minus nur in den Bereichen Sport-, Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen, in denen die Wertschöpfung um knapp ein Drittel sank. Insgesamt schrumpfte das österreichische Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um 12,5 Prozent.

Die Kärnten Werbung hat am Freitag eine Kampagne vorgelegt, um die verkürzte Sommersaison in den Herbst zu verlängern. Demnach sollen Gastronomie, Beherbergung und Ausflugsziele heuer länger offenhalten. In Tirol hingegen wappnet man sich schon für den Winter. Branchenvertreter haben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag aufgefordert, so bald wie möglich Regeln für die kommende Skisaison vorzulegen.

International

Auch international gibt es Verwerfungen in der Tourismusbranche. So hat nach der österreichischen und der Schweizer Niederlassung auch die deutsche Reisebüro-Kette STA Travel Insolvenz angemeldet.

In Venedig haben am Freitag die Mitarbeiter des Hafens für die Rückkehr von Kreuzfahrtschiffen in die Lagunenstadt demonstriert. „Die Kreuzfahrtindustrie ist von wesentlicher Bedeutung für unsere Wirtschaft und für unseren Hafen“, hieß es dazu in einer Presseaussendung. Die Kreuzfahrt-Reederei Aida Cruises hat indes den Beginn der Saison 2020/21 erneut verschoben. Das Programm soll demnach am 1. November aufgenommen werden.