Signa Holding zieht Sanierungsplan zurück und beantragt Konkurs
Die Tage der insolventen Signa Holding GmbH sind gezählt. Sie hat in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter Christoph Stapf ihren Sanierungsplanantrag am Donnerstag zurückgezogen und beantragt, dass das Sanierungsverfahren beim Handelsgericht in ein Konkursverfahren abgeändert wird.
„Begründet wird das damit, dass das Sanierungskonzept vor allem auf der werterhaltenden Restrukturierung der wesentlichen Beteiligungsgesellschaften, insbesondere der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG, beruhte“, heißt es in einer Aussendung. Doch für die beiden Töchter wurden sogenannte Treuhand-Sanierungen ausgetüftelt. Die Gläubiger sollen zwischen 23 und 32 Prozent, bzw. zwischen 32 und 40 Prozent Quote erhalten. In den am Mittwoch abgehaltenen Hauptversammlungen der Signa Prime und der Signa Development haben die Aktionäre diesen Sanierungsplänen zugestimmt.
Der Hintergrund
„Die Signa Holding als Aktionärin würde erst im vierten Rang an den Erlösen partizipieren“, heißt es weiter. „Für sie ist daher mit keinen nennenswerten Beteiligungswerten aus den Beteiligungen an Signa Prime und Signa Development mehr zu rechnen.“
Zwei Assets hat die Signa Holding aber noch: Die indirekte Beteiligung von etwas weniger als 25 Prozent an Kronen Zeitung und Kurier sowie die Immobilie Chrysler-Building in New York. Nach der Verwertung dieses Vermögens und der Verteilung des Erlöses an die Gläubiger wird die Holding wohl liquidiert werden.
Milliarden-Schulden
Der ehemalige Immobilien-Tycoon René Benko hat mit den drei Signa-Pleiten die größte Insolvenz-Serie der österreichischen Wirtschaftsgeschichte hingelegt. Die Gläubiger der Signa Holding haben Forderungen von mehr als 7,8 Milliarden Euro angemeldet. Rund 80 Millionen Euro an Forderungen wurden vom Insolvenzverwalter anerkannt.
Im Verfahren der Signa Prime haben über 475 Gläubiger Forderungen von 12,8 Milliarden Euro angemeldet, derzeit sind rund 5,9 Milliarden Euro anerkannt. Bei der Signa Development sind 2,3 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet, davon sind 1,5 Milliarden Euro anerkannt.