Wirtschaft

Konkursverwalter fordert von Hochegger 640.000 Euro

Im Insolvenzverfahren der früheren Beratungsfirma Sicon, früher Valora AG, sind mutmaßliche Ungereimtheiten aufgetaucht. Masseverwalter Christian Podoschek hat Ex-Firmenchef Peter Hochegger aufgefordert, insgesamt 571.000 Euro plus Zinsen an die Masse zurückzuzahlen.Weitere 69.000 Euro fordert er von dessen Bruder Paul, der Mit-Gesellschafter war. Seit 2011 sind diese Beträge auf den Verrechnungskonten offen.

"Laut Buchhaltung wurde bisher nichts bezahlt", bestätigt Podoschek dem KURIER. "Ich habe derzeit keine schlüssige Erklärung dafür, dass die Beträge der Gesellschaft nicht geschuldet werden." Nachsatz: "Ich habe Peter Hochegger aufgefordert, mir Nachweise vorzulegen." Für den größten Teil (515.145 Euro) existiert eine Darlehensvereinbarung vom Juni 2011. Demnach soll Peter Hochegger die Summe samt Zinsen in Raten ab Mai 2012 bis Ende Mai 2015 begleichen.

"Nicht einmal die Zinsen wurden bisher bezahlt", heißt es im Bericht des Verwalters. Außerdem sei die vereinbarte variable Verzinsung zu niedrig, da der "Firmenkredit" nicht hypothekarisch besichert war. Sie betrug zwischen 2,08 und 3,3 Prozent.

"Die Darlehensvereinbarung hält einem Fremdvergleich nicht stand", sagt Podoschek. Er könne sich "kaum vorstellen, dass eine Bank Hochegger einen Kredit zu diesen günstigen Konditionen gewährt" hätte.

Zahlungen für Telekom

Indes sieht Peter Hochegger das Ganze entspannt.Die Forderung gegen seinen Bruder Paul gehe auch auf seine Kappe. "Mit dem Darlehen habe ich einen Teil meiner Steuerschuld aus der Buwog-Causa bei der Finanz bezahlt", sagt Hochegger. "Unterm Strich wird es ein Nullsummenspiel." Denn: Er habe eine Gegenforderung (850.000 Euro) gegen seine Pleite-Firma.

Diese Summe gehe deshalb nicht aus der Buchhaltung hervor, so Hochegger, weil das erst im vergangenen Jahr aufgekommen sei und so mit seinem Steuerberater abgestimmt wurde. "Von mir wurden im Jahr 2004 Privatentnahmen in Höhe von 550.000 Euro und im Jahr 2007 von 300.000 Euro deklariert, die in Wahrheit Firmenausgaben waren", erklärt Hochegger. "Die 550.000 Euro hat Telekom-Vorstand Gernot Schieszler übernommen." Er soll den Betrag in Zusammenhang mit der Aktien-Kursmanipulation ("Bonus-Programm") an den involvierten Broker gezahlt haben. Und die 300.000 Euro flossen, so Hochegger, an den damaligen Vorstand der Firma eTel als Bonus – im Auftrag der Telekom. Sie kaufte 2006/’07 den Mitbewerber eTel.