Wirtschaft

Firmen wollen weniger Versicherung zahlen

Wir brauchen auf der einen Seite eine Entlastung für den Mittelstand, denn 15 Prozent unserer Versicherten zahlen bereits 50 Prozent der Beiträge. Auf der anderen Seite müssen wir die finanzielle Stabilität in der Gesundheitsversorgung sichern." Für Peter McDonald, geschäftsführender Obmann der Sozialversicherung für die Selbstständigen (SVA), sind beide Ziele über eine Senkung der Beiträge in der Krankenversicherung erreichbar.

"An der Selbstbehalts-Schraube werden wir nicht drehen."


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Das würde zwar einen Einnahmeausfall von gut 50 Millionen Euro pro Jahr bedeuten, den Einzelnen aber um bis zu 500 Euro entlasten. Und die SVA könnte den 20-prozentigen Selbstbehalt für Gesundheitsleistungen für die insgesamt 750.000 Betroffenen – 370.000 aktiv Versicherte, 230.000 Angehörige, 140.000 Pensionisten – beibehalten. An diesem Selbstbehalt, der mit 55 Millionen Euro pro Jahr in etwa dem Volumen der gewünschten Beitragssenkung entspricht, will McDonald festhalten: "An der Selbstbehalts-Schraube werden wir nicht drehen." Denn der Selbstbehalt, den es auch bei Beamten und Bauern gibt, sei als Lenkungseffekt wichtig.

Geld vom Staat

Finanziert werden könnte die Beitragssenkung allerdings nur mit Hilfe des Staates. Das Sozialministerium müsste die fehlenden Millionen zuschießen. Was allerdings, so McDonald, nur die Wiederherstellung früherer Verhältnisse bedeutet: "Die Sozialminister haben seit 2000 den Beitrag des Bundes zur Krankenversicherung der Pensionisten schrittweise reduziert. Wenn man das Niveau des Jahres 2000 wiederherstellt, ist damit die Beitragssenkung bereits finanziert."

Dass das Volumen leicht zu stemmen wäre, versucht der SVA-Obmann mit einer simplen Rechnung zu beweisen: "Wenn jeder Österreicher, der in den Ruhestand geht, die Pension nur um eine Woche später antritt, hätten wir die Kosten für die Senkung der Beiträge bereits wieder herinnen."