Rekord-Deal: Austro-Start-up has.to.be für 250 Millionen Euro verkauft
Von Andrea Hodoschek
Der Verkauf von has.to.be ist der bisher größte Exit eines in Österreich gegründeten Start-ups, größer als der Deal von Runtastic mit Adidas. Der Software-Entwickler Martin Klässner hatte 2013 das Start-up in Radstadt gegründet und aufgebaut, als Elektromobilität noch kein großes Thema war.
has.to.be betreibt Ladestationen im öffentlichen und privaten Bereich und rechnet die Ladevorgänge ab. Das Unternehmen ist sozusagen der unsichtbare Betreiber hinter den Ladestationen, der KURIER berichtete. Die Ladesoftware ist mit allen Ladestationen in Europa technisch kompatibel. Das Unternehmen betreibt darüber hinaus Ladestationen in Australien, Japan, Neuseeland und der Ukraine. has.to.be erwirtschaftete im Vorjahr rund 9,5 Millionen Euro Umsatz und beschäftigt 125 Mitarbeiter in Österreich und Deutschland.
Vor zwei Jahren stieg der VW-Konzern mit 25 Prozent ein. Größter Gründungsinvestor war Ex-OMV-Boss Gerhard Roiss, der mit rund 20 Prozent beteiligt und Vorsitzender des Beirates ist. Klässner hält derzeit knapp 28 Prozent, mit 4,6 Prozent ist der Oberösterreicher Paul Achleitner beteiligt, Aufsichtsratschef der Deutschen Bank.
Das Unternehmen wird nun zu einem Wert von 250 Millionen Euro an den amerikanischen Ladesäulen-Betreiber ChargePoint verkauft. Der Deal soll 2021 abgeschlossen werden, der Kaufpreis wird teils in Cash, teils in Aktien bezahlt. ChargePoint mit Sitz in Kalifornien notiert an der Wall Street und betreibt das weltweit größten Ladenetzwerk sowie weitere Infrastruktur für E-Mobilität.
Für Klässner, der auch Rückschläge hinnehmen musste, ist der Deal eine Bestätigung: "Salzburg, aber auch viele andere Regionen in Österreich sind immer noch stark vom Tourismus abhängig. Mit has.to.be haben wir gezeigt, dass sich in unseren wertvollen Landschaften durchaus klimaschützende Lösungen herstellen lassen, die weltweit im Einsatz sind". Er hoffe auf Nachahmer.