Wirtschaft

General Motors steckt im Imagetief

Mary Barra, die allererste Chefin an der Spitze des US-Autoriesen General Motors, ist erst seit Jänner im Amt. Seither hat sie sich schon oft entschuldigen und schon oft Fehler aufklären müssen. Die Pannenserie bei GM scheint einfach nicht abreißen zu wollen. Seit Jahresbeginn gab es bereits an die 20 Rückrufe. Nun beordert der Konzern die nächsten 2,42 Millionen Fahrzeuge in den USA in die Werkstätten. Betroffen sind diesmal Fahrzeuge der Marken Buick, Chevrolet und Cadillac. Hier kann es, je nach Modell, zu Problemen mit dem Sicherheitsgurt, dem Getriebe oder dem Airbag kommen. Bei daraus resultierenden Unfällen habe es bereits Verletzte, aber keine Toten gegeben. Erst vor kurzem musste GM insgesamt 2,7 Millionen Autos zurückrufen.

Allein die im Mai angekündigten Rückrufe dürften 200 Millionen Dollar an Kosten verursachen, lautet die Rechnung des Konzerns. Für das laufende zweite Geschäftsquartal dürften die Kosten insgesamt 400 Millionen Dollar ausmachen. Zudem wurde GM von der US-Verkehrssicherheitsbehörde erst kürzlich die höchstmögliche Strafe von 35 Millionen Dollar aufgebrummt – nach einer Reihe tödlicher Unfälle wegen defekter Zündschlösser. Mit dieser Strafe ist die Sache für GM allerdings noch nicht ausgestanden. Das US-Justizministerium führt noch strafrechtliche Untersuchungen durch.

GM-Chefin Barra versucht, das Desaster so rasch wie möglich in den Griff zu bekommen. Sie teilt die Konstruktionssparte auf und erfand im Frühjahr den Posten eines Sicherheitschefs.