Reise-Trends: Karibik und Spanien statt Nordafrika und Türkei
"Die Leute haben weiterhin Geld in der Tasche und wollen Urlaub machen", sagte Thomas Cook-Chef Peter Fankhauser am Donnerstag. Die Reiselust der Europäer ist dem Ferien-Anbieter zufolge also trotz der Anschläge von Paris und Istanbul ungebrochen. Zwar hätten einige Kunden nach den Attentaten ihre Buchungen verschoben. Inzwischen gebe es aber klare Anzeichen einer Erholung. Dabei setzten immer mehr Kunden auf Pauschalurlaub, weil sie sich dabei sicherer fühlten.
Viele setzen auf "Last Minute"
Der Veranstalter, der in Deutschland vor allem mit der Marke Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor vertreten ist, erwartet jetzt insgesamt einen Trend zu Last-Minute-Buchungen. Die Nachfrage nach Türkei-Urlauben dürfte aber rasch wieder anziehen, sagte Fankhauser. An der Börse konnte das Unternehmen damit nicht überzeugen. Für die Thomas-Cook-Aktie ging es in London am Vormittag um 4,62 Prozent abwärts.
TUI: Um 40 Prozent weniger Türkei-Buchungen
Die düsteren Aussichten für den Türkei-Tourismus kommen nicht überraschend. Am Dienstag hatte der weltgrößte Reisekonzern TUI für das Land am Bosporus einen Buchungsrückgang um 40 Prozent gemeldet. Thomas Cook machte dazu keine genauen Angaben, hat das eigene Türkei-Angebot im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 29 Prozent gekappt.
Auch insgesamt liegen die Buchungen bei dem Veranstalter hinter dem Vorjahr zurück. Bis jetzt seien von allen Sommer-Angeboten erst 29 Prozent verkauft - zwei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Thomas Cook weitet nun das Angebot etwa für Spanien samt Inseln sowie für Bulgarien aus. Die Türkei gehört im Sommer zu den wichtigsten Flugreisezielen der Europäer, Thomas Cook ist mit seiner Tochter Öger Tours in dem Segment besonders stark vertreten.