Wirtschaft

Reifen: "Fahren bis zur letzten Rille"

Die Wirtschaftskrise lässt Autofahrer bei den Reifen sparen. Insbesondere Fahrer älterer Fahrzeuge setzen hier den Rotstift an, während die Nutzer der Oberklassenfahrzeuge keine Spartendenzen erkennen lassen, so Renate Okermüller, Sprecherin des Verbandes der Reifenspezialisten.

Reifenplatzer

Auffallend sei, dass mehr Autofahrer mit den Winterreifen im Sommer weiterfahren, was an sich schon keine gute Idee sei, weil Winterreifen für Temperaturen unter 7 Grad ausgelegt seien und deren Straßenhaftung bei Hitze leide. Bei den jetzigen Temperaturen würden sich nun die Fälle von Reifenplatzern häufen, warnt Okermüller.

Der Reifenabsatz sei bereits im Vorjahr deutlich zurück gegangen, für heuer erwartet Okermüller ein Geschäft auf Vorjahresniveau. Die Situation sei jedenfalls besser als in Deutschland. Es sei aber zu befürchten, dass die Wechselwilligkeit auch hierzulande abnehmen könnte. Derzeit würden rund 85 Prozent der Autofahrer zwischen Sommer- und Winterreifen wechseln.

Reifenersatzgeschäft schwächelt

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In Deutschland berichtet der Reifenkonzern Continental, dass es erstmals seit Jahrzehnten in mehr als sechs Quartalen in Folge eine Schwächeperiode im Reifenersatzgeschäft gebe. "Es wird gefahren bis zur letzten Rille", berichtet Hans-Georg Marmit von der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation KÜS, die freiberufliche Kfz-Sachverständige organisiert.

Laut dem jüngstem Trend-Tacho der KÜS wächst das Kostenbewusstsein. Demnach plant mehr als jeder fünfte deutsche Autofahrer 2013 Einsparungen rund ums Auto, ein merklicher Anstieg. Fazit der deutschen Studie: "Bei den Reparaturen geht der Trend stärker zur Do-it-yourself-Methode, nicht unbedingt notwendige Arbeiten sollen verschoben werden."