Wirtschaft

Pleite eines bekannten Bierlokals mit 550 Sitzplätzen

"In den vergangenen Jahren kam es zu Umsatzrückgängen und es sind insbesondere die Umsätze in den Monaten September bis November weit unter den Erwartungen geblieben", teilt dieser Gastronomiebetrieb dem Konkursgericht mit. "Da sich in den vergangenen Tagen die mit einem Investor geführten Gespräche zerschlagen haben, ist die insolvenzrechtliche Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit eingetreten."

Die Rede ist laut KSV1870 von der Kagraner Platz 33 Gastronomie Betriebs GmbH mit Sitz in 1220 Wien. Über sie wurde am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet.  "Die Gesellschaft betreibt ein bekanntes Bierlokal unter der Bezeichnung Napoleon. Der Betrieb ist am Kagraner Platz in einem Mietobjekt etabliert und umfasst  550 Sitzplätze (inkl. Gastgarten)", teilt der KSV1870 mit. 30 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Vor sieben Jahren waren es noch 63 Mitarbeiter.

Das Unternehmen gehört laut Firmencompass zu 50 Prozent der CMB Beratung GmbH, und zu je 25 Prozent Klaus Keller und Ingeborg Posch.

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Lokal geschlossen

Im knapp gehaltenen Antrag auf Insolvenzeröffnung werden keine Angaben zu der Höhe der Verbindlichkeiten gemacht. "Derzeit ist völlig unklar, ob das Unternehmen in der Insolvenz längerfristig fortgeführt werden kann", heißt es vom KSV1870." Der bestellte Insolvenzverwalter wird nunmehr rasch zu überprüfen haben, ob ein Fortbetrieb möglich ist." Laut AKV ist das Lokal bereits geschlossen.

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Hohe Verluste

Die Kagraner Platz 33 Gastronomie Betriebs GmbH wies 2018 einen Bilanzverlust in Höhe von 374.600 Euro aus, der Verlustvortrag betrug 281.400 Euro und das negative Eigenkapital 357.000 Euro. Die Verbindlichkeiten wurden mit 488.300 Euro beziffert. Oder anders gesagt: Der operative Jahresverlust 2018 betrug 93.000 Euro. Auffällig ist dabei, dass die Schulden zwischen 2017 und 2018 um rund 141.500 Euro gestiegen sind.

"Da die Gesellschaft wirtschaftlich überschuldet ist, hat die Geschäftsführung Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, um eine nachhaltige Sanierung herbeizuführen", heißt es im Bilanz-Zusatz 2018.

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Hohe Altlasten

Bereits in der Bilanz 2017 wurde die schlechte Lage beschrieben: "Die Gesellschaft ist wirtschaftlich überschuldet. Nachdem schon in der aktuellen Stabilisierungsphase höhere Kosten an den Konsumenten weitergegeben werden konnten, wurde bereits im abgeschlossenen Bilanzjahr ein Gewinn erzielt. Die Geschäftsführung rechnet somit auch in den Folgejahren wieder mit stabilen positiven Ergebnissen, mit denen das negative Eigenkapital sukzessive ausgeglichen werden kann." Und die Jahresbilanz 2015 musste berichtigt werden. Die Schulden betrugen damals bereits 369.000 Euro.

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