Ost-Investitionen brechen ein, Rekord für Tourismus
Von Franz Jandrasits
Die positive österreichische Leistungsbilanz (siehe Grafik) weist für 2013 einen großen schwarzen Fleck auf: Die Direktinvestitionen in Osteuropa sind im Vorjahr auf 1,5 Milliarden Euro drastisch eingebrochen. Das ist der tiefste Wert seit 1999. Zum Vergleich: Unmittelbar vor der Finanzkrise investierten heimische Firmen, allen voran die Banken, in den Jahren 2007 und 2008 noch jeweils rund fünf Milliarden Euro pro Jahr im Osten.
Sorgenkinder
Zu den Sorgenkindern zählen wegen des wirtschaftlichen Abschwungs und der politischen Krise die Ukraine und Russland. Zwar könne man, so Ittner, nicht abschätzen, was die heimischen Unternehmen die Krise kosten könnte. Offen sei auch, ob und in welchem Umfang Investitionen rückgängig gemacht würden. Ausstiegs-Absichten aus der Ukraine haben bereits die Banken angekündigt.
Erste Auswirkungen ortet die OeNB aber bereits in Russland, das im Vorjahr mit einem Exportvolumen von 3,5 Milliarden Euro zum zehntgrößten Auslandsmarkt aufstieg. Touristiker beklagen bereits den Wegfall betuchter Kundengruppen als Folge der EU-Sanktionsdrohungen.
Tourismusrekorde
Insgesamt hat die Tourismuswirtschaft aber viel Grund zur Freude. 2013 haben die ausländischen Gäste mit mehr als 15 Milliarden Euro so viel in Österreich ausgegeben wie nie zuvor. Weil gleichzeitig die Österreicher weniger oft ins Ausland fuhren, weist auch die Reiseverkehrsbilanz einen Rekordüberschuss von 7,5 Milliarden Euro aus. Bei den Einnahmen aus dem Tourismus liegt Österreich weltweit auf Rang 13.
Auf Rekordkurs segeln die insgesamt: Der Überschuss stieg auf den neuen Höchstwert von 15,4 Milliarden Euro. Neben dem hohen Überschuss in der Reise-Bilanz ist dafür auch die Industrie verantwortlich. Denn diese exportiert mit den Gütern immer öfter Dienstleistungen, unter anderem Schulungen, Wartungen oder Reparaturleistungen. Mit einem Volumen von 5,5 Milliarden Euro machen diese bereits 16 Prozent des gesamten Dienstleistungsgeschäfts mit dem Ausland aus. Die größten Exporteure von solchen industriellen Dienstleistungen sind der Maschinenbau sowie die Fahrzeug- und die Elektronikindustrie.