OMV-Chef über russisches Gas: Wir bezahlen weiterhin in Euro
Die österreichische OMV will ihre Gaslieferungen aus Russland laut Generaldirektor Alfred Stern "natürlich" weiterhin in Euro und nicht in Rubel bezahlen: "Wir haben keine andere Vertragsgrundlage, ich dürfte so etwas gar nicht", sagte er laut Vorab-Informationen des TV-Senders Puls4 in einem Puls24-Interview, das am Mittwochabend ausgestrahlt wird.
"Ich habe die Pressemeldung auch gesehen", so Stern zur Anweisung des russischen Präsidenten an die Moskauer Regierung, Bezahlungen von Gas nur noch in Rubel zu akzeptieren. Stern: "Bei uns hat noch niemand angerufen, wir haben auch bestehende Verträge, da ist es so nicht vereinbart. Ich werde jetzt mal warten, ob da jemand auf uns zukommt."
Putins überraschende Volte
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch die russische Regierung angewiesen, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung, die im Staatsfernsehen übertragen wurde. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren.
Betroffen sind demnach die von Russland auf einer schwarzen Liste festgehaltenen "unfreundlichen Staaten". Dazu gehören alle EU-Staaten, aber etwa auch die USA, Kanada und Großbritannien.
Habeck: Bruch von Verträgen
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Putin wegen der Ankündigung, dass Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlt werden müssen, einen Bruch von Verträgen vorgeworfen. Das sagte Habeck am Mittwoch in Berlin. Die deutsche Regierung werde darüber nun mit europäischen Partnern beraten. Habeck machte deutlich, dies zeige einmal mehr, dass Russland kein stabiler Partner ist.