Nord Stream-Reparatur wird mindestens ein Jahr dauern
Nach Explosionen Ende September sind drei Nord Stream Pipelines beschädigt. Mindestens zwei Detonationen haben zu Lecks in beiden Strängen der Pipeline Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 geführt. Damit ist nur noch ein Strang von Nord Stream 2, der eine Jahreskapazität von 27,5 Milliarden Kubikmetern hat, funktionsfähig.
Ein großer Teil der zerstörten Pipelines muss möglicherweise ersetzt werden, sagt Alexej Miller, Vorstandsvorsitzender von Gazprom. Zudem seien beträchtliche Abschnitte der Pipelines über weite Strecken mit Wasser gefüllt.
Die beschädigten Stränge zu reparieren, werde somit einige Zeit in Anspruch nehmen, Miller rechnet mit einer Zeitspanne von mindestens einem Jahr.
Putin: Man muss nur den Hahn aufdrehen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach den Lecks Gaslieferungen durch den noch betriebsfähigen Strang von Nord Stream 2 angeboten.
"Man muss nur den Hahn aufdrehen", sagte Putin vor wenigen Tagen. Die Röhre sei wohl nicht so beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne, sagte er.
Gas-Verteiler in der Türkei?
Der russische Präsident hat sich gestern, Donnerstag, mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan in Kasachstan getroffen.
Der Kreml-Chef soll Erdogan dabei erneut den Vorschlag unterbreitet haben, einen Gas-Verteilerknoten in der Türkei zu errichten, über den dann russisches Gas nach Europa strömen könnte. Die Route über die Türkei sei die zuverlässigste, so Putin. Der russische Präsident bezog sich dabei auf die Pipeline Turkstream, die durch das Schwarze Meer in die Türkei und nach Südeuropa führt.
Auch könne man den Preis beim Betrieb des türkischen Hubs ohne politische Zwischenrufe festlegen. Denn nicht nur der Umschlagpunkt für Gas könnte gebaut werden, sondern auch gleich eine Börse für Erdgas mitinstalliert werden. "Aktuell sind die Preise himmelhoch; wir könnten sie ganz einfach auf ein gewöhnliches Marktniveau senken", so der russische Präsident weiter.