Wirtschaft

Mysteriöse Todesserie: Nächster Top-Manager in Russland "plötzlich verstorben"

Die Liste der mysteriösen Todesfälle unter russischen Top-Managern - und speziell aus dem Energiesektor - wird immer länger. Diesmal traf es den erst 54-jährigen Vitali Robertus, Vizepräsident des Ölgiganten Lukoil. Er ist bereits der vierte hochrangige Mitarbeiter des Konzerns, der seit Beginn des Ukraine-Kriegs gestorben ist. 

Das vermeldete der Ölkonzern auf seiner Fimen-Website. Nähere Angaben zur Todesursache wurden nicht gemacht. Heute hieß es nach bisher unbestätigten Berichten, Robertus sei in seinem Büro erhängt gefunden worden.

"In unserer Erinnerung wird er ein talentierter Anführer, ein vielseitiger Mensch und ein mitfühlender Kamerad bleiben", hieß es seitens des Konzerns. Das Unternehmen bedauere den Tod des Vizepräsidenten, der seit 30 Jahren bei Lukoil gearbeitet habe.

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Im Oktober vergangenen Jahres starb Vorstandschef Wladimir Nekrassow im Alter von 66 Jahren – nach Unternehmensangaben an einer akuten Herzinsuffizienz. Auch Nekrassow hatte seit Jahrzehnten bei Lukoil gearbeitet.

Er war 2022 eingesetzt worden, als sein Vorgänger, der damalige Vorstandschef Rawil Maganow ums Leben gekommen war – beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses, wie russische Medien damals berichteten. Lukoil schrieb damals, Maganow sei "nach einer schweren Krankheit gestorben". Er wurde 67 Jahre alt.

Ein weiterer Top-Manager des Konzerns, Alexander Subbotin, starb im Mai 2022 unter bizarren Umständen. Wie russische Medien damals berichteten, kam der 44-Jährige bei einer Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Der Mann habe nach übermäßigem Alkoholgenuss ein Schamanen-Paar zu einer "Kater-Behandlung" aufgesucht, hieß es. Diese hätten unter anderem seine Haut eingeschnitten und Krötengift in die Wunden geträufelt. Daraufhin habe sich Subbotin schlecht gefühlt und sei kurze Zeit später gestorben.

Beim staatlichen Gaskonzern Gazprom starben im Jänner bzw. Februar 2022, die Manager Leonid Shulman und Alexander Tjulakow. Bei beiden wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Wladislaw Avayew, bis kurz davor Vizepräsident der konzerneigenen Gazprombank, wurde wurde im April zusammen mit seiner ebenfalls erschossenen Familie in seiner Wohnung in Moskau aufgefunden. Die Ermittler erklärten das als erweiterten Suizid. Selbstmord soll auch Juri Woronow begangen haben. Der Chef des Gazprom-Subunternehmens Astra Shipping wurde im Juli 2022 mit Schusswunde am Kopf gefunden, eine Pistole lag in der Nähe.